Duderstadt hat mit seiner Lage am ehemaligen Grenzübergang einige Erinnerungsstätten an die deutsche Teilung (1949 – 1989). Zum Beispiel stehen drei Bronzeplastiken des deutschen Bildhauers Prof. Karl-Henning Seemann in der Duderstädter Innenstadt: Der „Grenzschützer“ am Herwig-Böning-Platz, der „Grenzpfahlbrunnen“ am Brehmelauf in der Fußgängerzone und der „Wiedervereinigungsbrunnen“ bei der St.-Servatius-Kirche. Diese Skulpturen sind im Kleinformat Teil der Sonderausstellung „Erinnerungskultur im Eichsfeld“, die noch bis zum 9. Februar 2020 im Heimatmuseum, Bei der Oberkirche, zu sehen ist.
Auch weitere Künstler haben sich dem Thema Deutsche Teilung und Wiedervereinigung gewidmet. Die Duderstädter Künstlerin Christiane Mosler hat zwei getrennte Werkstücke mit einem grün gefärbten Wundverband als Symbol für das Grüne Band verbunden. Das Gold steht für den landwirtschaftlichen Reichtum der Goldenen Mark, und das Schwarz auf den beiden Bildteilen erinnert auch an die dunklen Seiten zweier Diktaturen in der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts.
Die Rauminstallation des Göttingers Manfred Pilz „Eisfeld – Eichsfeld“ umfasst eine Fläche aus Kalksandsteinquadern, die tatsächlich an eine schwer zu durchdringende Eislandschaft erinnert. Jeweils ein Stein wurde den Bundesländern Thüringen, Niedersachsen und Hessen, zu denen Teile des Eichsfelds gehören, zugeordnet. Ein weiterer Stein steht für das gesamte Eichsfeld. Insgesamt sind es 201 Mauersteine.
Dahinter ist ein Triptychon mit dem Titel „Netzwerk“ zu sehen, das aus den Bildern „Ursprung“, „Aufbruch“ und „Öffnung“ besteht. Ausführlichere Erklärungen dazu gibt Manfred Pilz im Flyer „Aphorismen einer Landschaft zwischen Niedersachsen und Thüringen“, der neben dem Triptychon ausliegt.
Weitere Werke wie das „Grenzlandbild“ von Heinrich Schlüter mit den beiden Pferdebergtürmen oder das aus zwei Teilen bestehende „Wendebild“ von Ulrike Lange sind ebenfalls Teil der Sonderausstellung.
Informative Stellwände erinnern an Orte, die auch in ihrer Geschichte eng mit dem Eichsfeld verknüpft sind, wie der ehemalige Grenzübergang Duderstadt-Worbis, wo sich heute das Grenzlandmuseum befindet, und das Grüne Band.
Die Initiatoren der Ausstellung, die im Herbst 2019 bereits im Foyer der Sparkasse Duderstadt zu sehen war, sind Dr. Hermann Tallau sowie die Stadt Duderstadt. Die Begleitbroschüre zur Sonderausstellung hat ebenfalls Hermann Tallau verfasst.
Das Heimatmuseum ist freitags bis sonntags von 11 bis 16 Uhr geöffnet.
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