„Was braucht es für ein gelingendes Schulsystem in der Modellkommune Duderstadt?“ – Diese Frage wurde bei der zweiten Podiumsdiskussion im Rahmen der Veranstaltungsreihe zum Godehardtag 2022 erörtert. Veranstalter ist die Caritas Südniedersachsen in Kooperation mit der Vinzenz-von-Paul-Schule, der Lebenshilfe Eichsfeld und der Stadt Duderstadt.
Im Forum des Schulzentrums auf der Klappe moderierte der frühere Diözesancaritasdirektor Dr. Hans-Jürgen Marcus die Diskussionsrunde. Auf dem Podium saßen: Gabi Aßmann, kommissarische Förderschulrektorin der Pestalozzi-Schule, Katja Galonska, Leiterin des Regionalen Beratungs- und Unterstützungszentrums Inklusive Schule Landkreis Göttingen des Regionalen Landesamtes für Schule und Bildung Braunschweig, Dr. Ute Reichmann, Fachbereichsleiterin Bildung, Sport und Kultur beim Landkreis Göttingen und Till Theele, Studienrat und schulpolitischer Sprecher der CDU-Kreistagsfraktion.
Auch bei der zweiten Podiusmdiskussion zum Thema Inklusion (in der ersten ging um Inklusion am Arbeitsmarkt) kamen die Teilnehmer zu der Erkenntnis, dass Inklusion an den Schulen sich zwar weiterentwickle, aber längst noch nicht am Ziel angelangt sei. „Es gab große Erwartungen zum Thema Inklusion mit weitreichenden kulturellen Veränderungen, und es besteht eine notwendige Dringlichkeit“, sagte Hans-Jürgen Marcus einleitend. Es stellte sich u.a. die Frage, wie die politischen Vorgaben im Schulalltag umsetzbar seien. Barrierefreiheit sei eben nur ein Teil der Inklusion, es müsse aber breiter gedacht werden, betonte Ute Reichmann. Es stellte sich die Frage nach Schulformen, nach dem Fehlen einer Hauptschule in Duderstadt, wenn die Astrid-Lindgren-Schule geschlossen werde, und nach reellen Möglichkeiten, dem individuellen Förderbedarf von Schülern gerecht zu werden. Auch Till Theele meinte, die Hauptschule müsse wieder an Wertigkeit gewinnen.
Der Mangel an Raum und Personal, insbesondere zurzeit bei der Pestalozzi-Schule, sei nicht das einzige Problem. Inklusion beginne mit der inneren Haltung, betonte Gabi Aßmann.
Trotz einiger inzwischen positiven Entwicklungen bei der schulischen Umsetzung der Inklusion habe der Abend nochmal vor Augen geführt, woran dringend weiter gearbeitet werden müsse, so das Fazit.
Der Themenabend gehörte zur Duderstädter Veranstaltungsreihe im Rahmen des Godehardjahrs im Bistum Hildesheim. Am Donnerstag, 23. Juni, heißt es dann im Inklusiven Campus „Inklusion und Mut für die Modellkommune Duderstadt“. Zum Godehardtag am Samstag, 9. Juli, im und um den Inklusiven Campus wird auch Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ erwartet.
(Titelbild: Iris Blank)
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