Mit dem Thema „Inklusion auf dem Arbeitsmarkt“ startete der erste Gesprächsabend mit Bezug auf den Godehardtag, der in Duderstadt am 9. Juli 2022 mit einem Programm unter dem Motto „Inklusion erlebbar“ gefeiert werden soll. Veranstalter sind der Caritasverband Südniedersachsen in Kooperation mit der Vinzenz-von-Paul-Schule, der Lebenshilfe Eichsfeld und der Stadt Duderstadt.
Bei insgesamt drei Podiumsdiskussionen zu unterschiedlichen Themen sollen verschiedene Aspekte der Inklusion dargestellt, hinterfragt und mögliche Lösungsansätze gegeben werden. Zum Auftakt „Inklusion am Arbeitsmarkt“ trafen sich auf dem Podium im Historischen Rathaus in Duderstadt: Gabriele Bock vom Jobcenter Duderstadt, Kreishandwerksmeister Christian Frölich, Maria Ritter vom Qualifizierungs- und Vermittlungsdienst der Harz-Weser-Werke, Dietmar Linne, Vorstand der Steuerungsgruppe „Inklusion Bewegen“ in Stadt und Landkreis Göttingen, und Lorenz Böning von der Arbeitsagentur Göttingen. Moderiert wurde das Gespräch von Martin Fischer, Geschäftsführer der Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege in Niedersachsen.
Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Thorsten Feike und Ralf Regenhardt, Vorstandssprecher der Caritas Südniedersachsen, griff Martin Fischer beim Thema „Inklusion am Arbeitsmarkt“ auch gleich die ganz aktuellen Entwicklungen durch den Ukraine-Krieg auf. Das bedeutet zurzeit, dass auch viele Flüchtlinge u.a. von der Arbeitsagentur, in Schulen und in Einrichtungen der Wohlfahrtsverbände mit betreut werden. Zudem hat sich der Materialmangel im Handwerk, der schon in der Coronakrise deutlich wurde, durch den Krieg in vielen Bereichen verschärft. Trotz der unsicheren Lage für viele Arbeitgeber herrsche vor allem im Handwerk und in der Gastronomie Fachkräftemangel, so die Einschätzung der Diskutierenden aus den wirtschaftlichen und sozialen Bereichen. Auf der anderen Seite sei die Integration behinderter Menschen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt längst nicht in der Weise vorangekommen, wie es in der UN-Behindertenrechtskonvention im Jahr 2006 angestrebt worden sei.
Während der Gespräche auf dem Podium, und auch durch Anregungen aus dem Publikum, wurde schließlich die Notwendigkeit deutlich, dass die Kommunikation zwischen Arbeitgebern, Arbeitvermittlern, Fördereinrichtungen und den betroffenen Menschen verbessert werden müsse. Alle Beteiligten sollten sich möglichst niedrigschwellig über Angebote, Nachfrage und Möglichkeiten der Förderung austauschen und informieren können. „Inklusion fängt erst da an, wo wir miteinander ins Gespräch kommen, wo wir die veschiedenen Perspektiven wahrnehmen“, fasste Sr. Dr. Dorothea Stumpf, Leiterin der Vinzenz-von-Paul-Schule, die wesentliche Erkenntnis dieses Gesprächkreises zusammen.
Wer nicht live dabei sein konnte, kann sich den mitgeschnittenen Livestream auf Youtube ansehen:
Fortgesetzt werden die Themenabende im Mai und Juni 2022. „Inklusion und Schule“ heißt es am Donnerstag, 19. Mai, um 19.30 Uhr, im Forum der Heinz-Sielmann-Realschule. Gäste auf dem Podium sind: Gabi Aßmann, kommissarische Förderschulrektorin der Pestalozzi-Schule, Katja Galonska vom Regionalen Beratungs- und Unterstützungszentrum Inklusive Schule Göttingen der Landesschulbehörde, Viviane Leinemann vom TV Jahn und Landrat Marcel Riethig (SPD). Zur Moderation kommt Hans-Jürgen Marcus, früherer Diözesancaritasdirektor in Hildesheim, nach Duderstadt.
Den Abend zu „Inklusion und Mut“ am Donnerstag, 23. Juni, um 19.30 Uhr, moderiert Prof. Armin Sohns von der Hochschule Nordhausen. Zum Gespräch in der Aula des Inklusiven Campus Duderstadt, Neutorstraße 6, kommen dann Evelin Kohrs aus dem Vorstand der Lebenshilfe Göttingen und Diakon Martin Wirth, der erblindet sowohl ein Biologiestudium als auch ein Theologiestudium absolvierte und heute in der Seelsorge im Dekanat Göttingen arbeitet.
Weitere Infos zum Godehardtag am 9. Juli 2022 HIER
ClanysEichsfeldBlog Duderstadt Godehardtag Inklusion