Die Landeszentrale für politische Bildung Thüringen und das Grenzlandmuseum Eichsfeld laden am Dienstag, 8. September 2020, um 19 Uhr ein zur Podiumsdikussion „Der Fall Bischofferode – Zum Wirken der Treuhand in Nordthüringen“ ein. Erstmals werden einschlägige Forschungen vorgestellt und mit seinerzeit Betroffenen und Zeitzeugen diskutiert.
Die im Juni 1990 in der DDR gegründete Treuhandanstalt sollte die ostdeutsche Wirtschaft in eine marktwirtschaftliche Ordnung überführen. Sie war damit auf einen Schlag für ca. 8000 DDR-Betriebe mit rund 4 Millionen Beschäftigten zuständig. Für die zahlreichen Betriebsschließungen und Entlassungswellen steht paradigmatisch der eichsfeldische Ortsname „Bischofferode“ für das dortige Kalibergwerk.
Seit der Freigabe der Treuhand-Akten erforscht das Institut für Zeitgeschichte (IfZ) in Berlin deren Geschichte. Der Historiker Dr. Christian Rau vom IfZ hat sich mit dem Verhältnis von Gewerkschaften und der Treuhand beschäftigt und die Unterlagen zum Kaliwerk in Bischofferode eingesehen. Er wird seine Forschungen dazu erstmals öffentlich vorstellen.
Nach einer Einführung durch den Leiter der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen, Franz-Josef Schlichting, und dem Vortrag von Dr. Christian Rau diskutieren auf dem Podium Landrat Dr. Werner Henning, seit 1989/90 Landrat im Kreis Heiligenstadt (seit 1994 Landkreis Eichsfeld), der Zeitzeuge Willibald Nebel, Beteiligter am Hungerstreik 1993 in Bischofferode und bis heute aktiv im Kali-Bergbaumuseum Bischofferde sowie Christian Rau über das Wirken der Treuhand in Nordthüringen. Moderiert wird die Veranstaltung von Mira Keune, Geschäftsführerin des Grenzlandmuseums Eichsfeld.
Zur Eindämmung des Covid-19 Virus gilt für alle Veranstaltungen, sich vorher anzumelden (per Mail unter bildungsstaette@
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(Titelbild: Kalibergwerk Bischofferode, Blick vom Sonnenstein)
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