Der Begriff „Goldene Mark“ ist nicht nur ein Synonym für die fruchtbare Ebene zwischen Duderstadt und Gieboldehausen, sondern kommt auch im Namen des Heimatvereins Goldene Mark Untereichsfeld e.V. vor. Im Rahmen der Jahreshauptversammlung 2022 des Heimatvereins referierte der Historiker und ehemalige Stadtarchivar Hans-Reinhard Fricke im Duderstädter Rathaus über den Begriff “Goldene Mark” ab dem 19. Jahrhundert. Auch interessierte Gäste waren willkommen.
Nach den Grußworten von Bürgermeister Thorsten Feike als Gastgeber im Rathaus gab Gerold Wucherpfennig, Vorsitzender des Heimatvereins Goldene Mark, einen Rückblick auf die vergangenen zwei Jahre, die vor allem durch die Pandemie gepägt waren und viele Veranstaltungen abgesagt oder verschoben werden mussten. Außerdem drückte er sein Bedauern über die Einstellung der Eichsfelder Heimatzeitschrift aus, deren Erscheinen der Heimatverein mit unterstützt hatte. Dazu dankte er dem Ehrenmitglied Helmut Mecke für sein jahrzehntelanges Engagement bei der Herausgabe der Eichsfelder Heimatzeitschrift.
Zurzeit zählt der Heimatverein Goldene Mark 132 Mitglieder. Nachwuchs sei sehr willkommen, sagte Gerold Wucherpfennig und appellierte an alle Heimat- und Geschichtsinteressierten, dem Verein beizutreten. Ein Beitrittsformular gibt es online auf der Vereinsseite.
Über den Begriff “Goldene Mark” von seinem Ursprung im 13. Jahrhundert bis zum 18. Jh. hatte Dr. Ulrich Hussong bereits im Anschluss an die Jahreshauptversammlung 2021 referiert. Der Folgevortrag zu diesem Thema von Hans-Reinhard Fricke sollte dann im Dezember 2021 stattfinden, wurde aber ebenfalls wegen der Pandemie verschoben und konnte nun nachgeholt werden. Der Historiker und ehemalige Stadtarchivar hat sich mit dem Begriff „Goldene Mark“ ab dem 19. Jahrhundert beschäftigt.
In seinen informativen, gut recherchierten und durchaus heiter vorgetragenen Ausführungen wurde verdeutlicht, dass der Begriff „Goldene Mark“ den jeweiligen historischen, geografischen, sprachlichen und politisch-administrativen Schwerpunkten in den verschiedenen Epochen angepasst wurde. Im Mittelalter tauchte die Bezeichnung „Goldene Mark“ erstmalig auf, um das Gebiet rund um Duderstadt zu definieren, das sich im quedlinburgischen Besitz befand. Ab dem 19. Jahrhundert wandelten sich die Definitionen und auch die geografischen Grenzen der „Goldenen Mark“. Aufgrund politischer, religiöser oder sprachlicher Besonderheiten definierten Heimatforscher die vermeintliche Gebietszugehörigkeit recht unterschiedlich. Erst in der Nachkriegszeit des 20. Jahrhunderts, als auch der Heimatverein Goldene Mark gegründet wurde (1952), etablierte sich die Bezeichnung „Goldene Mark“ für das (niedersächsische) Untereichsfeld und wird heute in dieser Form auch für touristisches Marketing verwendet. Die ausführliche Abhandlung „Verwendung und Bedeutung des Begriffs Goldene Mark seit Mitte des 19. Jahrhunderts“ von Hans-Reinhard Fricke samt zahlreicher Quellenangaben ist nachzulesen im Eichsfeld-Jahrbuch, 29. Jahrgang 2021.
Weitere Infos zum Heimatverein Goldene Mark Untereichsfeld e.V. HIER
Weitere Veranstaltungen werden in Zusammenarbeit mit dem thüringischen Verein für Eichsfeldische Heimatkunde e.V. durchgeführt. Das Programm: HIER
Ausflüge: Für Radfahrer und Wanderer haben wir ebenfalls ein paar Tipps zum Thema „Goldene Mark“: HIER
ClanysEichsfeldBlog Duderstadt HeimatvereinGoldeneMark Heimatkunde Stadtgeschichte