Vorstandswahlen und ein anschließender Vortrag des Historikers Dr. Ulrich Hussong standen auf dem Programm der Jahreshauptversammlung des Heimatvereins Goldene Mark Untereichsfeld e.V. Zum Vortrag über die Historie des Begriffs „Goldene Mark“ als Synonym für das Untereichsfeld waren auch Gäste im Bürgersaal des historischen Rathauses willkommen.
Ein Siegel von 1321 zeigt einen Ritter mit gehörnter Helmzier, gezogenem Schwert und einem Schild, das an das Duderstädter Wappen erinnert. Die lateinischen Lettern verraten auch, wer hier abgebildet ist: Heinrich II., Herzog von Braunschweig und Herr der Goldenen Mark.
Dieser Ritter findet sich grafisch vereinfacht im neuen Logo des Heimatvereins Goldene Mark wieder – ebenso das Mainzer Rad, denn nach der Braunschweiger Herrschaft gehörte Duderstadt rund 450 Jahre zum Kurfürstentum Mainz. „Wir wollen uns im Verein neu aufstellen, unsere Post zunehmend digital verschicken und eine bessere Außenwirkung zeigen“, erklärte Gerold Wucherpfennig, der bei der Jahreshauptversammlung zum Vereinsvorsitzenden wiedergewählt wurde. Auch mit der zweiten Vorsitzenden Sandra Kästner, dem Schriftführer Herbert Pfeiffer und dem Beisitzer Hans-Reinhard Fricke blieb alles beim Alten. Nur der langjährige Kassenwart Martin Jegerczyk stellte sein Amt aus beruflichen Gründen zur Verfügung. Neuer Kassenwart ist Lothar Klingebiel.
Während der Versammlung wurde außerdem Helmut Mecke für seine langjährigen Verdienste für den Verein die Ehrenmitgliedschaft verliehen. Der Duderstädter Verleger und Autor hatte u.a. zahlreiche heimatkundliche Publikationen herausgegeben und war Initiator des Eichsfeld-Jahrbuchs, das der Heimatverein Goldene Mark und der Verein für Eichsfeldische Heimatkunde gemeinsam alljährlich veröffentlichen und damit einen Beitrag zur regionalen Geschichtsforschung leisten. Eine weitere Ehrenurkunde war für Helmut Bömeke vorgesehen, der an diesem Abend jedoch nicht anwesend sein konnte.
Den Begriff „Goldene Mark“ und seinen Ursprung hatte Dr. Ulrich Hussong ausgiebig recherchiert und stellte die Ergebnisse in seinem Vortrag im Bürgersaal vor. Im 13. Jahrhundert tauchte die Bezeichnung „Goldene Mark“ für die Gegend rund um Duderstadt erstmals schriftlich belegbar auf.
Erst nach dem Ende der Braunschweiger Herrschaft (Mitte des 14. Jahrhunderts) und der dann folgenden Zugehörigkeit Duderstadts zum Kurfürstentum Mainz verschwand der Begriff „Goldene Mark“ im Schriftverkehr, tauchte dann aber im 18. und 19. Jahrhundert wieder auf. Darüber wird der Duderstädter Stadtarchivar Hans-Reinhard Fricke in einem weiteren Vortrag am Samstag, 4. Dezember 2021, bei der Vorstellung des Neuen Eichsfeld-Jahrbuchs berichten.
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