Für den Förderkreis Denkmal- und Stadtbildpflege hat der Stadtführer Jürgen Sczuplinski die Duderstädter Fachwerkfiguren genauer angeschaut. Dabei ist eine kurze Abhandlung über den allgemeinen Zustand der Kunstwerke entstanden – und die Bitte an die Duderstädter Bürger, ihr Wissen um möglicherweise verloren geglaubte Statuen mitzuteilen.
Kunstvoll gearbeitete Figuren – wie z. B. an der Rathaustreppe – sind an zahlreichen Duderstädter Fachwerkhäusern zu finden. Manche sind in das historische Fachwerk eingearbeitet, andere stehen frei am Gebäude. Einige sind verwittert oder haben im Laufe der Zeit ihren Ort gewechselt und verstauben vielleicht unbemerkt auf Dachböden.
„Man sieht oft etwas hundert Mal, tausend Mal, bevor man es zum allerersten Mal wirklich sieht“, zitiert Jürgen Sczuplinski den Dichter Christian Morgenstern (1871 – 1914). Als Stadtführer, vor allem bei seiner Themenführung zu den alten Häuserinschriften „Sprechende Häuser„, hat er die Duderstädter Fassaden mit all ihren Verzierungen meistens etwas genauer im Blick. Der Förderkreis Denkmal- und Stadtbildpflege regte an, bei den Rundgängen besonders die Fachwerkfiguren und freistehenden Statuen auf ihren Allgemeinzustand zu überprüfen.
„Wir setzen uns schon lange für den Erhalt der Fachwerkfiguren ein und sind außerdem an ihrer Geschichte interessiert“, bestätigen Hermann Tallau, Vorsitzender des Förderkreises Denkmal- und Stadtbildpflege, sowie der ebenfalls heimatkundlich interessierte Duderstädter Günter Reimann. Beide hatten Jürgen Sczuplinski gebeten, eine Bestandsaufnahme auszuarbeiten. Dabei wird auch schon ein vorsichtiger Blick auf die Repräsentation Duderstadts zum 1100-jährigen Stadtjubiläum im Jahr 2029 geworfen. Die erste kurze Bestandsaufnahme sollte bei der Jahreshauptversammlung des Förderkreises zum Jahresende vorgestellt werden, die aber wegen der Pandemie auf das Frühjahr 2022 verschoben wurde.
„Unsere Stadt war noch nie so schön wie heute. Engagierte Persönlichkeiten haben sich dafür eingesetzt, dass sich unsere Heimatstadt zu einem Juwel entwickeln konnte“, so das Fazit des Stadtführers, der im Vergleich zum heutigen Anblick die historischen Fotografien nennt, wo sich Duderstadt oftmals „nicht gerade einladend“ zeige. Allerdings hat er auch einige Stellen aufgelistet, wo heute ein deutlicher Handlungsbedarf besteht. Die Madonna im Lindenzaun an der Westertorstraße erhält in ihrem jetzigen Zustand bestenfalls die „Schulnote ausreichend“. Dem Heiligen Josef in der Apothekenstraße hängt sein Gewand schon ziemlich verwittert am Leib und das Gesicht wirkt rissig.
In seiner kurzen Abhandlung, die vor allem auf den momentanen Zustand der Duderstädter Fachwerkfiguren aufmerksam machen soll, bittet Jürgen Sczuplinski die Duderstädter, sich auch beim Förderkreis zu melden, sollte sich noch eine verloren geglaubte Fachwerkfigur in Kellern oder auf Dachböden befinden. Vielleicht ließe sich noch etwas über die ehemaligen Standorte und über die Bedeutung der Figuren herausfinden.
Die kurze Abhandlung „Erhaltung Duderstädter Fachwerkfiguren“ von Jürgen Sczuplinski ist im PDF-Format HIER zu lesen.
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