Mit einer Urkunde zur Ehrenmitgliedschaft dankte der DRK-Kreisverband Duderstadt dem Hauptsponsor des neuen DRK-Zentrums: Ottobock-Chef Prof. Hans Georg Näder hatte eine großzügige Summe gespendet, womit ein idealer Standort für eine moderne DRK-Zentrale erworben werden konnte. Nach aufwendigen Umbaumaßnahmen – erschwert unter Coronabedingungen – fand nun, fast zwei Jahre später, die offizielle Einweihung statt. In diesem Rahmen überreichte Markus Teichert, Vorsitzender des Kreisverbands, die Urkunde an Norbert Aumann, der Prof. Näder vertrat.
Zahlreiche Gäste waren – nach Kontrolle des Impfnachweises – in die mit Stuhlreihen bestückte neue Fahrzeughalle gekommen, darunter der stellvertretende Göttinger Landrat Dr. Andreas Philippi, der auch Vorsitzender des DRK-Präsidiums Osterode ist, MdB Fritz Güntzler, Kreisrätin Marlies Dornieden, die zugleich Vorsitzende des DRK-Ortsverbands Gieboldehausen ist sowie der Vorsitzende des DRK-Ortsverbands Duderstadt Hubertus Werner.
Markus Teichert, Vorsitzender des DRK-Kreisverbands Duderstadt, gab nach der Begrüßung der Gäste einen spannenden und unterhaltsamen Rückblick:
Das DRK hatte lange nach einem geeigneten Gebäude für eine moderne Zentrale gesucht, um auch einen effektiven Ausbildungs- und Arbeitseinsatz für die Ehrenamtlichen zu gewährleisten. Ziel war, das Katastrophenschutzzentrum Am Euzenberg und die Geschäftsstelle des DRK Duderstadt mit der Ausbildungsstätte in der Bahnhofstraße an einem Ort zu konzentrieren. Bestenfalls sollten auch die Einsatzfahrzeuge direkt an der Zentrale Platz finden. Das Gebäude der Metallbaufirma Wagner schien dafür bestens geeignet, doch das Eigenkapital des Verbands reichte nicht aus, um dieses Projekt zu stemmen.
Kurz vor Weihnachten, am 23. Dezember 2019, kam dann die frohe Botschaft: Die Unterstützung von Hans Georg Näder machte den Erwerb des neuen Standortes in der Schöneberger Straße möglich. Die Freude war riesig, nicht nur beim DRK, auch bei der Stadt Duderstadt und beim Landkreis Göttingen. Ein modernes DRK-Zentrum in Duderstadt bedeutete auch eine Stärkung für Stadt und Region. In den folgenden Monaten zogen viele regionale Firmen, Sponsoren und Ehrenamtliche mit am Strang, leisteten Hand in Hand finanzielle und materielle Hilfe oder zeigten persönlichen Einsatz auf der Baustelle.
Die einstige Produktionshalle der Metallbaufirma verwandelte sich in ein vielfältig aufgestelltes DRK-Zentrum mit Schulungsräumen, Sanitäranlagen und Aufenthaltsräumen für die Einsatzkräfte, einer Großküche, Büroräumen, Unterbringung für Einsatzfahrzeuge und mehr. Zahlreiche Handwerksbetriebe aus der Region leisteten dabei nicht nur die fachliche Unterstützung vor Ort, sondern spendeten auch Material oder übernahmen einen Teil der Kosten selbst.
Während der Bauphase kamen ab März 2020 die erschwerten Bedingungen unter Corona-Auflagen dazu. Seit Weihnachten 2020 konnte das Zentrum schließlich in Betrieb genommen werden. Da aber die Regelungen in der Pandemie eine entsprechende Einweihung nicht erlaubten, wurde der Termin verschoben. Die aktiven DRK-Ehrenamtlichen aus Duderstadt waren zudem weiterhin auf Einsätzen, u.a. in den Impfzentren, bei Blutspendeterminen oder im Sommer 2021 im Hochwassergebiet.
Im September 2021 sollte dann endlich auch ganz offiziell all jenen gedankt werden, die sich in irgendeiner Weise für das neue DRK-Zentrum eingebracht haben. Norbert Aumann, der an diesem Tag in doppelter Funktion anwesend war – als zweiter Vorsitzender des Kreisverbands und als ehemaliger Geschäftsführer der Ottobock HealthCare Deutschland GmbH in Vertretung für Prof. Hans Georg Näder – enthüllte gemeinsam mit Markus Teichert im feierlichen Rahmen die Spendentafel. Darauf stehen neben dem Hauptsponsor auch alle Firmen, Institutionen, Privatpersonen und DRK-Ehrenamtliche, die in der Umbauphase Unterstützung leisteten.
„Wir sind Prof. Hans Georg Näder sehr dankbar, dass wir mit seiner Hilfe dieses Projekt verwirklichen konnten. Damit sind wir für die nächsten Jahre gut aufgestellt“, sagte Markus Teichert. Die Verbindung des DRK einerseits zu Ottobock, andererseits zu Familie Näder, besteht schon seit Jahrzehnten. Die Hintergründe erklärte Norbert Aumann, der in Vertretung auch die Ehrenurkunde für Hans Georg Näder entgegennahm.
Bereits Anfang der 1960-er Jahre hat Dr. Max Näder, der Vater des heutigen Ottobock-Firmenchefs, die Arbeit des DRK unterstützt. Viele Jahre war er als stellvertretender Vorsitzender des Kreisverbands und des Ortsvereins Duderstadt ehrenamlich tätig. Neben der Verdienstmedaille des Landesverbands erhielt er 1986 das Ehrenzeichen als höchste Auszeichung des DRK. Hans Georg Näder hatte zuvor erläutert, dass er mit seiner Spende das Engagement des Vaters fortführen wolle. Der gesamte Vorstand dankte dafür auch im Namen aller Mitglieder und Ehrenamtlichen.
Auf die Schwierigkeiten während der Corona-Pandemie ging Markus Teichert schließlich noch ein: Die Einnahmen des DRK seien komplett weggefallen. Wegen ausgefallener Veranstaltungen gab keinen Sanitätsdienste mehr, keine Blutspendetermine, keine Erste-Hilfe-Kurse, die Lieferketten bei den Altkleidersammlungen seien unterbrochen gewesen. Manchmal hätten die Nerven blank gelegen – doch der ruhende Pol im Team sei die Geschäftsführerin Claudia Moneke gewesen, die alle Beteiligten immer wieder zusammenbrachte. Markus Teichert und Norbert Aumann dankten ihr in besonderer Weise.
Den kirchlichen Segen für das neue DRK-Zentrum gab es von Pastorin Christina Abel und Pfarrer Reinhard Griesmayr. Zu den weiteren Festrednern gehörten der Duderstädter Bürgermeister Thorsten Feike und der stellvertretende Landrat Dr. Andreas Philippi. Nach dem offiziellen Teil, untermalt von der Sängerin und Gitarristin Dagmar Henkel, ging es ans Buffet, das bereits von den Ehrenamtlichen vorbereitet worden war.
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