Im Grenzlandmuseum Eichsfeld findet ein Podiusmgespräch anlässlich des 33. Jahrestages der Besetzung der Stasi-Zentrale in Erfurt und der MfS-Kreisdienstelle in Worbis statt. Die Veranstaltung am Montag, 5. Dezember 2022, beginnt um 18 Uhr in der Bildungsstätte des Grenzlandmuseums.
Zum historischen Hintergrund:
Am 4. Dezember 1989 besetzten mutige Erfurter Bürger*innen die Stasizentrale der Stadt. Innerhalb weniger Tage folgten weitere Besetzungen im damaligen DDR-Bezirk Erfurt, zu dem der thüringische Teil des Eichsfelds gehörte. Bereits einen Tag später, am 5. Dezember, besetzten engagierte Bürger*innen aus dem Eichsfeld die Kreisdienstelle des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) in Worbis. In den folgenden Wochen wurden viele Stasi-Objekte besetzt und übernommen.
Im Podiumsgespräch werden Dr. Jochen Voit, Leiter der Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße in Erfurt, die sich in der ehemaligen Untersuchungshaftanstalt des MfS in Erfurt befindet, und der Zeitzeuge Walter Preis aus Gernrode, der an der Besetzung der Kreisdienstelle in Worbis beteiligt war, von ihren Forschungen und Erfahrungen berichten und die Ereignisse einordnen.
Walter Preis wird mit Fotos aus seiner privaten Sammlung den 5. Dezember 1989 in Worbis rekonstruieren. Er war aktiver Teilnehmer bei Friedensgebeten und engagierter Demonstrant im Herbst 1989. Dr. Jochen Voit wird bei der Veranstaltung auch die neue digitale Dokumentation »Was geschah am 4. Dezember 1989 in der Andreasstraße?« präsentieren. Diese kombiniert Zeitzeug*inneninterviews, Dokumente, Fotos, historisches Filmmaterial und audiovisuelle Eindrücke zu einer komplexen Chronologie des Tages.
Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.
Infos bei https://www.grenzlandmuseum.de/
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