Das Stasi-Unterlagen-Archiv aus Erfurt bietet am Donnerstag, dem 8. Mai 2025, im Grenzlandmuseum Eichsfeld zwischen 14 und 18 Uhr einen Beratungstag zur Antragstellung auf Akteneinsicht und Rehabilitierung an. Anschließend laden das Grenzlandmuseum Eichsfeld und das Stasi-Unterlagen-Archiv um 19 Uhr zu einem Vortrag mit zwei szenischen Lesungen zum Thema Staatsicherheit und Überwachung ein.
Zwischen 1950 und 1989/90 war das Ministerium für Staatssicherheit als politische Geheimpolizei in der DDR für die Überwachung und Unterdrückung politisch Andersdenkender und die Bekämpfung von Flucht- und Ausreisebewegungen verantwortlich. Im Zuge der Friedlichen Revolution besetzten mutige Bürgerinnen und Bürger im ganzen Land die Stasi-Zentralen, um die Vernichtung von Akten zu verhindern. Heute werden die überlieferten Unterlagen vom Bundesarchiv an über 15 Standorten in Stasi-Unterlagen-Archiven verwaltet und für Betroffene aus Ost und West zugänglich gemacht.
Beim Beratungstag geben Mitarbeiter des Stasi-Unterlagen-Archivs auch Auskunft über eine Antragstellung als naher Angehöriger von Verstorbenen sowie die Entschlüsselung der Decknamen von Inoffiziellen Mitarbeitern (IM). Für eine Antragsstellung vor Ort ist ein gültiges Personaldokument mitzubringen.
Bei der Abendveranstaltung um 19 Uhr werden in zwei szenischen Lesungen unter dem Titel „Gardinenkrieg mit der Stasi“ und „Bloß weg von hier!“ Mitarbeiter des Archivs zwei eindrückliche Verhörsituationen wiedergeben, in denen es um Fälle von ausreisewilligen DDR-Bürgern aus Heilbad Heiligenstadt und Mühlhausen geht, die mutig versucht haben, sich gegen die Willkür der Staatssicherheit zur Wehr zu setzen.
Der Eintritt ist frei.
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