Christbaumschmuck aus dem Thüringer Wald ist allseits bekannt. Doch die erste Thüringer Christbaumschmuckfabrik wurde vor 180 Jahren in Worbis gegründet. Das und viel mehr erfahren die Leser*innen der aktuellen Ausgabe der Eichsfelder Heimatzeitschrift.
Der Autor Reiner Schmalzl erzählt die Geschichte der Worbiser Christbaumschmuckfabrik, wo zunächst Figürchen aus Watte und Papier von Hand gebastelt wurden, und wo später bis zu 400 Angestellte und Heimarbeiter ihren Lebensunterhalt verdienten. Rund 500 verschiedene Erzeugnisse sind bis nach Amerika und Indien gegangen.
Peter Anhalt beschreibt die Krippe in der Teistunger St.-Andreas-Kirche als „wahres Kleinod“. Die lebendig wirkenden Holzfiguren hat Ruth Schaumann in den frühen 1930-er Jahren geschnitzt. Über Weihnachten 1945 in Hüpstedt, wo es sogar noch eine gut gedeckte Tafel gab, berichtet Eberhard Menge.
Unter der Rubrik „Eichsfeldische Heimatkunde“ stellen Edgar Rademacher und Josef Keppler 15 Orte vor, die 2021 ihre urkundliche Ersterwähnung vor mehreren Jahrhunderten feiern können. Außerdem wird die Herkunft der Bezeichnung „Goldenen Mark“ von Dr. Ulrich Hussong erklärt. Christine Bose hat die Berichte aus den Eichsfelder Amtsstuben vor 150 Jahren zusammengefasst, und Georg Pfützenreuter erläutert den Verlauf des einstigen Mühlhäuser Landgrabens. Dr. Heinrich Pingel erinnert an seinen Großvater, den Heiligenstädter Revierförster Heinrich Pingel, der 1960 unter fragwürdigen Umständen auf der Jagd erschossen wurde.
Einen Beitrag zum Druckereiwesen in der DDR leisten Peter Anhalt und Paul Hebestreit. Der St.-Mauritius-Kirche in Desingerode widmet sich Johann Freitag lyrisch, und Josef Keppler beschreibt die Rokoko-Innenausstattung.
Unter den Buchvorstellungen wir außerdem das Eichsfelder Jahrbuch 2020 vorgestellt, das vom Heimatverein Goldene Mark und vom Verein für Eichsfeldische Heimatkunde gemeinsam herausgegeben wurde. Darin werden verschiedene historische Themen aufgearbeitet wie die „Nutzungs- und Restaurierungsgeschichte des spätmittelalterlichen Altarretabels in der St.Cyriakus-Kirche Duderstadt“ von der Duderstädter Kunsthistorikerin Sandra Kästner, weiterhin „Die Herren von Desingerode – ein Rittergeschlecht im Eichsfeld“, „Die Schwarzburger Landwehr“, und vieles mehr.
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Erschienen bei Mecke Druck und Verlag Duderstadt
(Titelbild: Auszug aus der Eichsfelder Heimatzeitschrift, Doppelausgabe Heft 11/12 2020 – Werbepostkarte der Firma Weinrich um 1930/ Sammlung Reiner Schmalzl)