Rund 1000 Jahre alt ist die Geschichte der Burg Bodenstein, die oberhalb von Wintzingerode gut erhalten und saniert zu den Schmuckstücken im Eichsfeld zählt. Im Waldgebiet rund um die Burg gibt es malerische Wanderwege. Wir starteten am Bodenstein zum Kanstein, einer Felsformation mit Weitblick über das Untereichsfeld und die Gleichen.
Der Bodenstein ist heute eine Familienerholungs- und Bildungsstätte der Evangelischen Kirche Mitteldeutschlands. Normalerweise können Wanderer das Außengelände der Burg mit Garten, Innenhof, Befestigungsanlagen und Spielmöglichkeiten für Kinder umrunden. Zurzeit ist allerdings wegen der Corona-Pandemie der gesamte Innenbereich nur noch für die Hausgäste zugänglich.
Vom Parkplatz vor der Burg führt der Wanderweg, der durch ein „T“ gekennzeichnet ist, hinab durch größtenteils gesunden Mischwald. Nur wenige Fichten haben die trockenen Sommer der vergangenen Jahre nicht überlebt. Ansonsten wurde nachhaltige Forstwirtschaft betrieben. Auch alte Buchen, Eichen, Kastanien und Ahorn bereichern das Bild zwischen jungen Laubbäumen, Totholz, Wildblumen, Kräutern und Kalksandsteinformationen.
Das erste Wegstück führt direkt zur Gruft derer von Wintzingerode. Das Adelsgeschlecht war seit dem 15. Jahrhundert im Besitz der Burg, bis es nach dem Zweiten Weltkrieg enteignet wurde und Bodenstein kurz vor dem Abriss stand. Ein sowjetischer Offizier setzte sich für den Erhalt der Burg ein. 1947 wurde Bodenstein dem Land Thüringen übertragen und zu DDR-Zeiten als evangelisches Müttergenesungswerk genutzt. Die Gruft wurde 1823 von Graf Georg Ernst Levin von Wintzingerode erbaut. Wegen Vandalismus in neuerer Zeit wurden die Überreste der Familienmitglieder inzwischen neben der Gruft in neu angelegten Gräbern bestattet.
Der Weg führt weiter am Waldrand hinter dem Dorf Wintzingerode entlang. Immer wieder ergibt sich eine freie Sicht auf die umliegende Landschaft.
Der befestigte Forstweg schlängelt sich bis zum Parkplatz am Alternativen Bärenpark Worbis. Dort lohnt sich auf jeden Fall ebenfalls eine Besichtigungstour. Wölfe und Bären, die durch nicht-artgerechte Haltung in Zoos und Zirkussen traumatisiert wurden, finden hier eine naturnahe Lebensmöglichkeit.
Am Bärenpark geht es dann wieder hinauf in den Wald und auf dem malerischen Kammweg bis zum Kanstein. Wer den Felsvorsprung betreten möchte, sollte schwindelfrei sein. Dahinter stehen ein paar Bänke und Tische, wo eine Rast möglich ist.
Zurück zur Burg führt der insgesamt rund acht Kilometer lange Rundweg schließlich über Adelsborn und dann entlang alter Streuobstwiesen. Im Gasthof Bodenstein kurz vor der Burg ist allerdings in Coronazeiten eine vorherige Tischreservierung nötig.
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