Dank zweier Förderprojekte – dem Dorfentwicklungsprogramm und dem Projekt Glaubensspuren – konnten in Immingerode dringende Restaurierungspläne umgesetzt werden. Die Kirchenmauer wurde schon vor einigen Monaten fertiggestellt, und nun wurde auch der Kreuzweg, der zum Pferdeberg hinaufführt, der Gemeinde in frischem Glanz übergeben. Förderer waren das Land Niedersachsen und die Stadt Duderstadt. Der Immingeröder Stationsweg zählt zu den ausgedehntesten und schönsten Kreuzwegen Niedersachsens.
Ende des 19. Jahrhunderts war die Immingeröder Jungfrau Christine Borchardt schwer erkrankt. Sie gelobte, bei ihrer Heilung einen Kreuzweg zu stiften, an dessen Ende eine Kapelle stehen sollte. Es ging ihr bald besser, uns so wurden die 14 Sandsteinstationen mit farbigen Gipsreliefs am 11. November 1884 eingeweiht. Doch die Krankheit kehrte zurück und Christine starb. Die Kapelle wurde nie gebaut, weil die Pfarrgemeinde die Folgekosten nicht tragen konnte. Bis heute wurden die Gipsreliefs mehrfach erneuert und durch Tonfiguren ersetzt.
Auch die 14 Sandsteingehäuse verwitterten im Laufe der Zeit, ihre Fugen bröckelten. Schon lange plädierten Ortsbürgermeister Stefan Stollberg und viele Immingeröder dafür, den Kreuzweg zu sanieren, was dann endlich dank der Förderungen möglich wurde. Der Weg wurde neu geschottert und der Grünstreifen rund um die Stationen wurde aufgearbeitet.
Oben auf dem Pferdeberg, am Ende des Stationsweges, steht das ebenfalls sanierte Hochkreuz. Dort fand die feierliche Übergabe mit Propst Bernd Galluschke, dem Duderstädter Bürgermeister Wolfgang Nolte, dem Immingeröder Ortsbürgermeister Stefan Stollberg, dem Tiftlingeröder Ortsbürgermeister Gerd Goebel und einigen Gemeindemitgliedern statt, die trotz des wechselhaften Wetters mit Sonne, Regen – und Regenbogen während der Andacht – hinauf zum Pferdeberg gekommen sind. Stefan Stollberg lobte die gute Zusammenarbeit der beiden Gemeinden Immingerode und Tiftlingerode.
„Wenn man weiß, wo das Ziel ist, kann man auch seinen Weg gehen“, sagte der Propst bei der Einweihung, und er sprach seine Hoffnung aus, dass auch Wanderer den Kreuzweg nutzen würden, um einen Moment innezuhalten.
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