Rotary Club Duderstadt-Eichsfeld: Einsatz für die Instandsetzung des Clara-Gerlach-Gartens

Der Rotary-Club Duderstadt-Eichsfeld beteiligt sich an der Erhaltung des Clara-Gerlach-Gartens. Dieses einstige Kleinod in der Duderstädter Innenstadt wurde jahrzehntelang vernachlässigt, steht aber als Gartendenkmal unter Schutz. Um die Öffentlichkeit für die Geschichte des Clara-Gerlach-Gartens zu sensibilisieren, haben die Rotarier eine Info-Tafel finanziert.

 

Die neue Info-Tafel am Clara-Gerlach-Garten

 

Vor allem der Rotarier Benno Wüstefeld hat hier viel Herzblut investiert. Gemeinsam mit der Duderstädter Tourismusbeauftragten Sophie Kahlmeyer hat er sich an der Gestaltung der Info-Tafel beteiligt. Einheimische und Menschen, die nicht aus Duderstadt stammen, sollten sich gleichermaßen von Bildern und Inhalten angesprochen fühlen. Das Garten-Projekt überzeugte die rotarischen Freunde und den Präsidenten David Gerlach. „Wenn wir Projekte unterstützen, steht bei uns immer der Nutzen für die Allgemeinheit im Vordergrund, und den sehen wir hier in vielerlei Hinsicht als gegeben an“, erklärte David Gerlach. Als öffentlicher Aufenthaltsort und grüne Oase mitten in der Innenstadt stehe der Garten allen Menschen in Duderstadt zur Verfügung.

 

Zugang zum Clara-Gerlach-Garten von der Christian-Blank-Straße

 

 

Auch die Stadt Duderstadt investiere in den Erhalt und die Wiederherrichtung des Gartens, sagte Bürgermeister Thorsten Feike bei der offiziellen Übergabe der Info-Tafel am Eingang an der Christian-Blank-Straße. So habe das Bauhof-Team bereits die überwucherten Wege instand gesetzt, die wieder eine Ahnung von der einstigen symmetrisch angeordneten Grünanlage geben. „Wir haben auch schon eine Anzahl an winterharten Blühstauden gepflanzt und Rasen gesät. Die Stauden haben die Hitze in diesem Sommer gut überstanden, aber der Rasen ist braun geworden“, sagt Bauhofleiter Frank Widera. Für die weitere Instandsetzung und Pflanzenauswahl müssten auch die heutigen klimatischen Entwicklungen berücksichtigt werden, merkte der Fachmann an.

 

Die Stauden haben die Hitze im Sommer ganz gut überstanden

 

Zu tun gebe es noch einiges, meinte auch Benno Wüstefeld. Anhand alter Bilder, die auf der Info-Tafel zu sehen sind, sei eine grobe Zielsetzung vorgegeben: Die Symmetrie könnte mit zukünftigen Bepflanzungen wieder hervorgehoben werden. Vielleicht ließe sich sogar ein neues Gartenhäuschen aufstellen, dort, wo das alte stand – oder Hecken und Rosenbögen nach historischen Vorbildern anlegen. Ein Dorn im Auge ist dem Initiator allerdings der hohe Metallgitterzaun, der einen Teil des ehemaligen Gartengeländes mitsamt der symmetrischen Rundwege abschneide. Richtung Christian-Blank-Straße ist hier eine Zufahrt zu den dort neu gebauten Wohnhäusern entstanden.

 

Der neue Metallgitterzaun beschneidet die Symmetrie des Rondells

 

Der Bürgermeister dankte den Rotariern für ihren Einsatz, aber auch einigen Anwohnern, die sich ehrenamtlich mit um den Garten kümmerten. Um dieser stadtnahen Oase wieder zur alten Attraktivität zu verhelfen, sei bürgerschaftliches Engagement willkommen. Bei den zurzeit extrem steigenden Kosten, die auch den städtischen Haushalt herausforderten, könne die Stadt selbst nur bedingt in die Wiederherrichtung des Gartens investieren.

 

Die Fläche hinter der Stadtmauer ist noch ausbaufähig: Wo einst ein blühender Barockgarten zu bewundern war, gibt es jetzt nur von der Sonne versengten Rasen.

 

Historischer Gartenzugang durch die Stadtmauer

 

Clara Gerlach:

Die Großeltern der Duderstädter Künstlerin und Verlegerin Clara Gerlach haben den Garten Mitte des 19. Jahrunderts im Barockstil angelegt. In den 1960-er Jahren erwarben Wilhelmine und Franz Hollenbach das Grundstück und übergaben es als Schenkung an die Stadt Duderstadt. Dass es heute noch Clara-Gerlach-Garten genannt wird, obwohl dies nie ein offizieller Name gewesen ist, mag an dem bleibenden Eindruck der engagierten Duderstädterin und einstigen Gartenbesitzerin gelegen haben:
Clara Gerlach (1885 – 1960) gilt als Multitalent in einer Zeit, als Frauen in der Kunst- und Kulturszene noch nicht allzu sichtbar waren. Als Tochter des Druckereibesitzers Gustav Gerlach (1845 – 1908) erlernte sie nach ihrem Examen als Zeichenlehrerin in Kassel und einer Ausbildung zur Goldschmiedin in München auch noch die Bildhauerkunst in Berlin. In Duderstadt entwarf sie nach dem Großbrand, der 1915 auch die St.-Servatius-Kirche zerstört hatte, den Fries und den Wetterhahn am Kirchturm. 1930 war sie Gründungsmitglied des Duderstädter Museumsvereins und ab 1931 auch Leiterin des neu gegründeten Heimatmuseums. Außerdem engagierte sie sich in der Stadtbildpflege. Nach dem Tod ihres Bruders Theodor war sie ab 1941 alleinige Firmeninhaberin der Druckerei und Papierwarenfabrik aus dem Erbe ihres Vaters. Im September 1960 verlieh ihr der Landkreis Duderstadt die erste Heimatplakette, im Oktober 1960 starb Clara Gerlach. Verheiratet war sie nie und hinterließ auch keine Kinder.

 

Clara Gerlach (Foto: Archiv Mecke)

(Vita Quelle und Foto: Die Schwarze Kunst im Eichsfeld – Aus der Geschichte der Druckereien in vier Jahrhunderten, Mecke Verlag)

 

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