Judith Herbold wurde in der Mitgliederversammlung der Lebenshilfe am Donnerstag als neue Vorsitzende der Lebenshilfe Eichsfeld gewählt. Sie übernimmt das Amt von Martin Vollmer, der nach 17 Jahren Vorstandsarbeit nicht wieder zur Wahl angetreten ist.
Judith Herbold engagiert sich seit vielen Jahren ehrenamtlich im Verein. Ihre Mutter war fast 30 Jahre im Vorstand der Lebenshilfe aktiv und von 2009 bis 2012 als Nachfolgerin von Edwin Unzeitig die Erste Vorsitzende.
Für das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden für Finanzen wurde Matthias Schmiedekind gewählt. Irmgard Schmidt übernimmt das Amt der stellvertretenden Vorsitzenden für Behindertenarbeit. Weitere Vorstandsmitglieder sind Martin Bell, Daniel Deppener, Carola Ahlborn und Wolfgang Sensche (Behindertenvertreter), Melanie Abend und Gaby Nolte (Elternvertreterinnen), Wolfgang Fischer (Veranstaltungen), Hubert Nolte (Fahrzeugwart) und Cornelia Briebach (Öffentlichkeitsarbeit).
Vor dem Hintergrund des Gedenktages an die Opfer des Nationalsozialismus warnte Vollmer in seiner Ansprache vor dem Erstarken extremistischer Gesinnungen und erinnerte an die etwa 300 000 kranken und behinderten Menschen die durch die Nazis ermordet wurden. „Vor diesem geschichtlichen Hintergrund und aufgrund unserer Ausrichtung für Inklusion und Teilhabe haben wir als Lebenshilfe eine besondere Verantwortung, uns gegen menschenverachtende und rechtsextremistische Ansichten einzusetzen.“ Er rief die Mitglieder dazu auf, sich gegen Ausgrenzung, Diskriminierung und Hass einzusetzen.
Aufmerksamkeit für die Bedürfnisse der Menschen mit Behinderung
Als Interessenvertretung von Menschen mit Beeinträchtigung und deren Familien müsse der Verein immer wieder darauf aufmerksam machen, dass die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung, insbesondere von Schwerst- und Mehrfachbehinderten, Beachtung finden. Für die Zukunft des Vereins sei eine starke Vernetzung mit anderen Wohltätigkeitsorganisationen in Duderstadt unumgänglich. Die Lebenshilfe sei daher Mitglied im Inklusiven Bündnis Duderstadt, dem auch die Stadt Duderstadt, die Caritas Südniedersachsen und die Vinzenz-von-Paul-Schule angehört. Außerdem ist der Vorstand im regelmäßigen Austausch mit der Caritas, dem DRK und den Maltesern, um Synergien für die Zukunft zu schaffen. Viele der ehrenamtlichen Helfer seien ohnehin schon in mehreren Vereinen aktiv.
Mit Blick auf die Angebote des Vereins erklärt er, dass die Vereinsarbeit der letzten beiden Jahre leider noch immer stark durch die Corona-Schutzmaßnahmen bestimmt war, die erst im April 2023 gänzlich ausgelaufen sind. Einzelne Freizeitangebote für Menschen mit Behinderung starteten zwar ab 2022 wieder, größere Veranstaltungen mussten jedoch zunächst noch immer ausfallen. Auch die Teilnahme am Weihnachtstreff konnte wegen der unsicheren Lage erst im Dezember 2023 wieder aufgenommen werden.
Zudem erweiterte der Freizeitclub 2023 unter der Leitung von Jeannette Rheinländer sein Angebot und bot alle vier Wochen interessante Tagesaktivitäten und Fahrten an. Die neue Bastelgruppe „Schnipp und Schnack“ wurde von Judith Herbold ins Leben gerufen. Die Musikgruppe „Ohr and More“, eine Bewegungs- und Sportgruppe, und die Theatergruppe starteten wieder mit ihren Angeboten. Auch die seit Jahren beliebten Kreativwochenenden in Friedrichsrode konnten endlich wieder stattfinden. In der Begegnungsstätte am Kutschenberg waren aber auch der Elterntreff und die Schnippler wieder aktiv. Nach drei Jahren Pause fand im November 2023 auch der Adventsbasar statt.
Am Ende seines Vortrages bedankte sich der scheidende Vorsitzende Martin Vollmer bei allen ehrenamtlichen Helfern und Spendern für deren Unterstützung und wünschte dem neu gewählten Vorstand alles Gute.
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