„Im Einklang mit der Malerei“ – Erfolgreiches Kunst-Experiment mit Kerstin Woyke Pereira und Sven Tasch für gute Zwecke

Bei einem Klavierkonzert sind Hintergrundgeräusche wie Kratzen, Schaben, Spachteln eigentlich unerwünscht. Nicht so beim Kunst-Experiment in der Carpinteria in Worbis. Zur Musik des Pianisten Sven Tasch entstand ein Bild auf der Leinwand der Kunstmalerin Kerstin Woyke Pereira, das zum Abschluss des Abends gleich für mehrere gute Zwecke versteigert wurde.

Die Moderation dieser ungewöhnlichen Veranstaltung an einem inspirierenden Ort übernahm Tim Krchov, der die ehemalige Tischlerei in der Klienstraße zu einer atmosphärischen Event-Location umgebaut hat. Ein Experiment war nicht nur die Kombination von akustischen und visuellen Klangbildern im Liveformat, sondern auch der Eintrittspreis, den man sich ab einer Grundsumme selbst aussuchen durfte. „Kultur scheint auch heute noch für viele Menschen einen Wert zu haben“, sagte Tim Krchov und freute sich über die ausverkaufte Carpinteria.

 

Tim Krchov, Inhaber der Carpinteria in Worbis, moderiert den Abend

 

Leer war nur noch die Leinwand, auf der Kerstin Woyke Pereira die Klangbilder des Pianos in ihrer persönlichen Interpretation mit Acrylfarben sichtbar machen wollte. In kleinen Anekdoten erzählte Sven Tasch, welche Menschen, Erlebnisse, Erkenntnisse oder Sehnsüchte ihn zu den verschiedenen Kompositionen bewegt hatten, und dann nahm er die Gäste mit auf seine Klangreisen. Ruhige Harmonien wechselten sich ab mit treibender Dynamik und führten mit Titeln wie „Kyrrđ“ (Ruhe), „Lif“ (Leben) oder „Elska“ (Liebe) mal nach Island, dann weiter mit „Sehnsucht“ oder „Fernweh“ zu neuen Eindrücken und Emotionen.

 

„Im Einklang mit der Malerei“ – Sven Tasch und Kerstin Woyke Pereira beim Kunst-Experiment

 

Gebannt blickten die Zuschauer auf die Leinwand, wo Kerstin Woyke Pereira mit schwungvollen Bewegungen erste feine Skizzen auftrug, die im Laufe des Abends zu einem ganzen Gemälde wachsen sollten. Blau, Grün, Weiß wurde sichtbar, noch war man ja in Island. Ein leichtes Raunen ging durch das Publikum, als plötzlich Magenta und grelles Orange dazukamen. Die Leinwand wurde mit einem Handgriff um 90 Grad gedreht. Was bisher senkrecht stand, lag nun in der Waagerechten und machte einen ganz neuen Eindruck. „Das ist ja wie ein Krimi“, beschrieb ein Gast aus dem Publikum die Spannung, die dabei auch für die Zuschauer entstand.

Was eben noch klare Konturen hatte, wurde mit der Blumenspritze verwässert und vernebelt. Am Piano ließ sich Sven Tasch auch nicht vom summenden Föhn irritieren, den die Malerin ab und zu nutzte, um den nun erkennbaren blauen Bergsee nicht ganz aus der Leinwand fließen zu lassen. Vielschichtig wuchs das Bild weiter, nahm jede Farb- und Perspektiv-Ebene mit in ein neues Dasein, veränderte sich stetig wie das Leben selbst, wo jede Erfahrung eine Grundlage bildet zu dem, was man dann seelischen Reichtum nennen könnte.

 

Parallel zu den Kompositionen von Sven Tasch entstand die Bildkomposition von Kerstin Woyke Pereira

 

Im fertigen Werk verband sich ebenso wie in der Musik eine tiefe Ruhe, vielleicht auch Urvertrauen, mit stetigem dynamischen Wandel. Neugier wurde geweckt, was wohl dort in den unteren Schichten (des Bildes oder des Lebens oder der Seele) im Verborgenen liegt. Ganz trocken war das Gemälde jedenfalls nicht, als es zum Ende des Konzertes zur Versteigerung ging.

 

„Handarbeit“ im Kunstsektor hinterlässt Spuren

 

Tim Krchov übernahm die Rolle des Auktionators und setzte ein Grundgebot für den Material- und Arbeitswert von 250 Euro. Bei 1000 Euro wechselte das soeben entstandene Bild den Besitzer. Die Erlöse sollen zwischen mehreren sozialen Initiativen aufgeteilt werden. Unter tosendem Applaus dankten Sven Tasch und Kerstin Woyke Pereira auch dem Team in der Carpinteria für die Gastfreundschaft und Inspiration und holten Alexandra Reinicke, Philipp Wolf und Tim Krchov mit auf die Bühne.

 

Die Initiatoren des Kunst-Experiments in der Carpinteria: Philipp Wolf, Alexandra Reinicke, Tim Krchov, Kerstin Woyke Pereira und Sven Tasch (v.l.)

 

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