Eine der renommiertesten Historikerinnen Deutschlands kommt ins Eichsfeld. Prof. Dr. Christina Morina (Universität Bielefeld) stellt am Mittwoch, 3. September 2025, im Grenzlandmuseum Eichsfeld ihr Buch „Tausend Aufbrüche – Die Deutschen und ihre Demokratie seit den 1980er Jahren“ vor. Beginn ist um 19 Uhr in der Bildungsstätte am Grenzlandmuseum. Der Eintritt ist frei.
Zu den Hintergründen:
Die Ost-West-Debatte in Deutschland ist oft von gegenseitigem Unverständnis und Zuspitzungen geprägt. Christina Morina nimmt in ihrem Buch „Tausend Aufbrüche“ die unterschiedlichen Vorstellungen von „Demokratie“ und „Staatsbürgerschaft“ in Deutschland seit den 1980er Jahren in den Blick. Dafür hat die Historikerin über viele Jahre Bürgerbriefe, Eingaben, Petitionen, Flugblätter und weitere bisher unerforschte Selbstzeugnisse in Archiven im ganzen Land ausgewertet. Besonders spannend: Christina Morina beschreibt die Entwicklung von Demokratieansprüchen und Politikverständnissen jeweils vergleichend in Ost und West – und sowohl für die Zeit vor als auch nach der Zäsur von 1989. Sie erzählt von den titelgebenden tausend Aufbrüchen und Demokratieideen der Friedlichen Revolution in der DDR, vom politischen Wiedervereinigungsprozess in der Berliner Republik der letzten Jahrzehnte sowie vom Aufstieg des Rechtspopulismus in deutsch-deutscher Perspektive.
2024 erhielt die Historikerin für dieses Buch den Deutschen Sachbuchpreis. Die Jury unterstrich, dass mit dem Buch wichtige Impulse für die aktuellen gesellschaftlichen Debatten geliefert werden. Indem Christina Morina die Demokratiegeschichte der Bundesrepublik und die Demokratieanspruchsgeschichte der DDR verzahnt, zeigt sie neben Unterschieden auch wechselseitige Bezüge im Staats- und Politikverständnis auf.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen statt.
Um Anmeldung unter bildungsstaette@grenzlandmuseum.de wird gebeten.
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