Im Rahmen ihrer Seminarfacharbeit haben Schülerinnen und Schüler des Eichsfeld Gymnasiums sich intensiv mit der Geschichte der Kriegstoten beschäftigt, die in Duderstadt und Westerode beigesetzt wurden. Aus diesem Engagement sind zwei Gedenktafeln entstanden, die auf dem St.-Paulus-Friedhof in Duderstadt und dem Friedhof in Westerode feierlich enthüllt wurden.
Inhaltlich beschäftigen sich die Gedenktafeln vor allem mit den Schicksalen und dem Tod von Kriegsgefangenen und Zwangsarbeiter*innen, die von den Nationalsozialisten verschleppt worden waren. Ihnen wurden jegliche bürgerlichen Rechte abgesprochen und sie wurden auch im Eichsfeld unter katastrophalen Lebensumständen zur Arbeit gezwungen, um die deutsche Kriegswirtschaft am Laufen zu halten.
In Kooperation mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, der Stadt Duderstadt und dank der finanziellen Unterstützung der Sparkasse Duderstadt konnten die Gedenktafeln im Beisein zahlreicher Vertreter*innen aus Politik, des EGD und regionaler Institutionen öffentlich sichtbar auf den beiden Friedhöfen aufgestellt werden. Auch die Schülerinnen und Schüler aus dem Leistungskurs Geschichte und ihr Tutor Ben Thustek kamen zur Enthüllung der Tafeln. Sie erinnerten daran, dass wir zwar in Zeiten des Friedens leben, aber dieser Frieden zerbrechlich sei.
Bürgermeister Thorsten Feike betonte, dass die Tafeln sowohl ein mahnendes Zeichen für Krieg und Gewalt seien, gleichfalls aber auch ein Ort des Gedenkens und ein Brückenschlag zur Gegenwart. Dr. Rainer Bendick, Bildunsgreferent des Volksbunds, erläuterte, dass nur dank der Spenden solche Projekte umgesetzt werden könnten. Sein Dank galt zudem Frank Widera und seinem Team vom Duderstädter Bauhof für die Unterstützung bei der Aufstellung der Tafeln sowie Stadtarchivarin Sandra Kästner, die historisches Material aus dem Duderstädter Stadtarchiv für die Inhalte der Tafeln zur Verfügung stellen konnte.
Für Landrat Marcel Riethig war seine Stellvertreterin Maria Gerl-Plein zur Einweihung der Tafel gekommen. Sie erinnerte daran, dass das Unrecht im Krieg „mitten unter uns“ geschehen sei, und sie ermahnte, dass niemals wieder der Nationalsozialismus die Oberhand gewinnen dürfe.
Auch in Westerode gab es noch Redebeiträge zum Erinnern und Gedenken vom stellvertretenden Ortsbürgermeister Engelbert Gatzemeier, vom Schulleiter des EGD Steffen Hartmann und von Pastor Rafal Nowak.
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