Der erste Bauabschnitt bei der Erweiterung des St.-Martini-Krankenhauses in Duderstadt wurde feierlich eingeweiht. Eingangsportal, Notaufnahme, Radiologie und Diagnostik können ab Mittwoch, 5. November 2025, in Betrieb genommen werden. Die neuen Zweibett- und Einzelzimmer stehen kurz vor der Fertigstellung. Partner und Wegbegleiter, darunter der Niedersächsische Gesundheitsminister Dr. Andreas Philippi, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nahmen an der Feierstunde teil.
Zur Begrüßung gab Geschäftsführer Markus Kohlstedde einen kurzen Rückblick auf die Entwicklungen und Fortschritte seit dem Spatenstich zum Anbau im Oktober 2019: Die Corona-Pandemie, archäologische Entdeckungen, ein vermeintlicher Bombenfund (die „Bombe“ erwies sich zum Glück bloß als Zaunkuppe), ein Kabelklau im Wert von rund 15.000 Euro, Herstellerinsolvenzen und Materialengpässe sorgten für mehrmonatige Bauverzögerungen. So konnte der erste Bauabschnitt nicht wie geplant im Dezember 2024, sondern erst im November 2025 eingeweiht werden.

Großes Lob richteten Markus Kohlstedde und der Ärztliche Direktor Dr. Udo Iseke auch an das Techniker-Team, das Sonderschichten eingelegt hatte, um die komplexe Krankenhaus-Technik rechtzeitig fertigzustellen. Dank galt zudem den Unterstützern von Seiten der Kommune, des Landkreises und des Landes Niedersachsen sowie den Mitarbeiter-Teams, die unter erschwerten Bedingungen während der ersten Bauphase eine zuverlässige Versorgung der Patientinnen und Patienten gewährleisteten. Letzteren wurde ebenfalls Dank ausgesprochen für ihr Verständnis bei baubedingten Unannehmlichkeiten.
Bürgermeister Thorsten Feike dankte im Namen der Stadt Duderstadt für die finanziellen Mittel, die das Land Niedersachsen für den Erweiterungsbau am St.-Martini-Krankenhaus zu Verfügung stellt, und betonte die Bedeutung der umfassenden medizinischen Versorgung für die Region. Kritik übte er an der Entscheidung der Zulassungsausschusses der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen gegen eine weitere Zulassung der kardiologischen Ermächtigungsambulanz. Auch Markus Kohlstedde hatte bereits im September 2025 bemängelt, dass durch diese Entscheidung die Versorgung für Kardiologie-PatientInnen im Eichsfeld erschüttert werde.

Gesundheitsminister Dr. Andreas Philippi erläuterte, dass die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Krankenhäuser nicht einfacher würden. Er kritisierte die Sparpläne auf Bundesebene und den hohen Kostendruck, der für viele Kliniken eine Existenzbedrohung bedeuteten. Duderstadt sei allerdings für die nächsten Jahre bestens aufgestellt. Insgesamt 55,5 Mio. Euro investiere das Land Niedersachsen für die Erweiterung an St. Martini.


In etwa vier Jahren, so der Plan, solle auch der zweite Bauabschnitt mit neuem OP-Trakt, dem Herzkatheterlabor und der ZSVA (Zentrale Sterilgutversorgungsabteilung) fertiggestellt sein, sagte Markus Kohlstedde. Die Steigerung der Baukosten mit ursprünglich im Jahr 2018 errechneten 34 Mio. Euro Landesfördermittel und 9,8 Mio. Euro Eigenmittel auf inzwischen 66,1 Mio. Euro Fördermittel und 16,4 Mio. Euro Eigenmittel sei vor allem begründet durch die Planbettenerhöhung (von 140 Betten im Jahr 2016 auf heute 155 Betten) und die Steigerung des Baupreisindexes.

Den kirchlichen Segen sprach Propst a.D. Wolfgang Damm im Beisein von Hausoberin Sr. M. Cárola Brun und Gästen aus. Das St.-Martini-Krankenhaus gehört zum Elisabeth Vinzenz Verbund ist Mitglied im Katholischen Pflegeverbund Duderstadt.
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