Weit mehr als 5 Mio. Euro sollen in das Innovationsprojekt iFab4.0 von Ottobock am Standtort Duderstadt fließen. Einen Zuschuss von bis zu einer Mio. Euro gibt es dafür aus dem Innovationsförderprogramm des Landes Niedersachsen. Der niedersächsische Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann reiste zur Übergabe des Förderbescheids nach Duderstadt.
Mit der Förderung treibt das international tätige Medizintechnikunternehmen
„Wir freuen uns sehr über diese Förderung. Sie hilft uns dabei, aus Südniedersachsen heraus die Versorgung weiter digital zu optimieren“, sagte Professor Hans Georg Näder, Eigentümer und Verwaltungsratsvorsitzender der Ottobock SE & Co. KGaA. Wie umfassend diese Optimierung aussehen solle, erläuterte der Ottobock-Chef den Anwesenden aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung. Die digitale Transformation betreffe alle Ebenen und Produktionsprozesse des Duderstädter Unternehmens, aber auch die globalen Themen wie Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Es mache ihn stolz, hier den Grundstein für die “Digitalfabrik im Eichsfeld” legen zu können. Allerdings verwies er auch auf die unbedingte Notwendigkeit des schnellen Internets: “Wir brauchen nicht 5G, sondern ein funktionierendes 4G!”

Bei der Übergabe des Förderbescheids würdigte Niedersachsens Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann das Projekt: „Ich freue mich über diese weltweit wichtige Initiative. Die Zukunft der Orthopädietechnik ist digital. Gemeinsam mit seinen Partnern verbessert Ottobock die Versorgung nachhaltig und stärkt den Standort Niedersachsen. Als Landesregierung unterstützen wir daher die Entwicklung solcher
„Ottobock entwickelt mit dem iFab4.0 eine durchgängige digitale Prozesskette des Versorgungsprozesses“, erläuterte Philipp Schulte-Noelle, CEO der Ottobock SE & Co. KGaA. „Wir erarbeiten Lösungen, die dazu beitragen, dass unsere Kunden in der Orthopädietechnik sich mehr Zeit für das Wesentliche nehmen können: die Anwender.“
„Digital Twins – digitale Zwillinge der Anwender – nehmen dabei eine Schlüsselrolle ein“, führte Güngör Kara, CDO der Ottobock SE & Co. KGaA aus. Der Scan des Körpers löst dabei immer mehr manuelle Prozesse, wie das Vermessen und Gipsen ab. Der Orthopädietechniker oder die Orthopädietechnikerin entwirft anschließend das computergestützte Modell einer Orthese oder Prothese. Darauf folgt eine automatisierte, digitale 3D-Druck-Fabrikation des individuellen Hilfsmittels für die Anwender. „Selbst die Simulation des Versorgungserfolges erfolgt zukünftig digital und spart den Patienten mehrfache Anproben und Testversorgungen“, sagte Kara.
Was einfach klingt, birgt Herausforderungen, die
Die Förderung des Landes Niedersachsen hilft, das Innovationsprojekt von Ottobock auf die Beine zu stellen. Das iFab4.0 vernetzt von der Unternehmenszentrale in Duderstadt aus digitale Fabrikationsstätten

Eine weltweite Versorgung bedeute aber auch eine ausgeweitete Logistik, nahm Hans Georg Näder den Faden auf und lud alle Anwesenden zu einem Rundgang durch den 2021 in Betrieb genommenen Anbau des Logistikzentrums auf dem Ottobock-Gelände in Duderstadt ein. Arne Jörn (COO) verwies ebenfalls auf innovative Hightech, die dort zum Einsatz kommt: Das Heben und Verladen von Lasten wird für die Mitarbeiter deutlich einfacher und gesünder durch das Tragen des Exoskeletts, das ebenfalls von Ottobock entwickelt wurde.
Weitere Themen waren der Fachkräftemangel, die Digitalisierung der Arbeitsplätze und das damit zum Teil ermöglichte ortsunabhängige Arbeiten, Coworking Spaces sowie entsprechende Ausbildungsmöglichkeiten. “Bildung schafft Arbeit, Arbeit schafft Wohlstand und Wohlstand schafft Frieden”, sagte Hans Georg Näder.
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