Ein leistungsstarkes Internet ist – nicht erst seit Corona und Homeoffice / Homeschooling – ein wichtiges Thema, ganz besonders im ländlichen Raum. Zur ersten Info-Veranstaltung über den Glasfaserausbau in den Duderstädter Dörfern sind zahlreiche Interessierte ins Ballhaus gekommen. Der Anbieter Deutsche Glasfaser hat sich auf die Digitalisierung auf dem Land spezialisiert.
„Wir haben es selbst in der Hand, ein zukunftsfähiges Internet auf dem Land zu erreichen“, sagte Bürgermeister Thorsten Feike bei der Begrüßung im Ballhaus und bat die Bürger, diese vielleicht einmalige Chance auf ein flächendeckendes schnelles Internet zu nutzen und die Region für die Zukunft zu stärken. Die Stadt Duderstadt ist Kooperationspartner von Glasfaser Deutschland beim aktuellen Projekt, das ein leistungsstarkes Internet auf den Dörfern voranbringen soll.
Der Glasfaserausbau in Duderstadt und in den Ortsteilen wird auf zwei Anbieter aufgeteilt. Für die Anschlüsse in der Kernstadt, wozu auch das Ausbaugebiet „Siebig“ gehört, bleibt die Telekom zuständig. In den Ortsteilen Breitenberg, Brochthausen, Desingerode, Esplingerode, Fuhrbach, Gerblingerode, Hilkerode, Immingerode, Langenhangen, Mingerode, Nesselröden, Tiftlingerode, Werxhausen und Westerode ist der Anschluss ausschließlich durch die Deutsche Glasfaser möglich. Voraussetzung ist, dass 40% der Haushalte mitmachen. Wenn also 40 Prozent eine schriftliche Zustimmung bis zum 7. Mai 2022 abgeben, sind die Anschlussarbeiten für diese Haushalte kostenlos. Wer sich später für den Glasfaseranschluss entscheidet, müsste die Anschlusskosten von mindestens 750 Euro selbst tragen.
Bevor Lennart Götte, Projektleiter bei Deutsche Glasfaser, über die Vorteile von Ausbau und Anschluss informierte, gab Philipp Hanelt von der Wirtschaftsförderung Region Göttingen (WRG) einen Überblick zum Breitbandausbau im Landkreis Göttingen. „Die herkömmlichen Kupferleitungen reichen nicht mehr aus, um den steigenden Breitbandbedarf zu decken“, sagte Philipp Hanelt und verwies auf die Prognosen der WRG: Allein im privaten Bereich sei eine Steigerung von 156 MB im Jahr 2021 auf 845 MB im Jahr 2026 zu erwarten. Im Geschäftsbereich sei die Steigerung im Breitbandbedarf sogar von 306 MB im Jahr 2021 auf 1.546 MB im Jahr 2026 prognostiziert.
Bisher wurden in Deutschland die meisten Glasfaserleitungen nur bis zu den Verteilerkästen verlegt. Von dort führen Kupferleitungen zu den Hausanschlüssen. Die Internetleistung hängt jedoch davon ab, wie weit der Verteilerkasten vom Haus entfernt ist und wie viele Nachbarn gleichzeitig im Internet sind. „Die jetzigen Verträge belaufen sich auf eine Leistung bis zu 100 Mbit/s, wovon aber je nach Auslastung nur ein Teil dieser Leistung bei den Kunden ankommt“, erklärte Philipp Hanelt. Im Vergleich: Bei einem Glasfaseranschluss direkt ins Haus gäbe es für etwa gleiche Tarife 300 bis 400 Mbit/s, die dann zu 100% beim Kunden ankämen. Bisher seien aber nur rund 15% der Haushalte ans Glasfasernetz angeschlossen, und die lägen vor allem in Ballungszentren. Daher sei es gerade für ländliche Regionen wichtig, den Anschluss nicht zu verpassen.
Lennart Götte nahm den Faden auf und beschrieb die veränderte Nutzung des Internets: Nicht nur Homeoffice, Homeschooling und Hybrid-Studium gehörten heute zum Alltag, auch das Entertainment mit Netflix, Spotify, Youtube, Mediatheken etc. hänge am Netz. Der Glasfaseranschluss könne eine stabile Bandbreite bis in jede Wohneinheit liefern und sei zudem deutlich weniger störungsanfällig als ein Kupferkabel.
In den Duderstädter Dörfern sind bereits die Mitarbeiter der Glasfaser Deutschland unterwegs, um persönlich zu beraten, Fragen zu beantworten und Termine für vertragliche Bereitschafterklärungen zu vereinbaren. Dabei kann auch geklärt werden, ob z.B. der bisherige Router ausreicht, wo genau der Anschluss verlegt werden soll oder welche Telefonnummern beibehalten werden (bis zu 10 Telefonnummern können übernommen werden). Auch weitere Serviceleistungen verspricht Glasfaser Deutschland wie Sondertarife in den ersten 12 Monaten, die Möglichkeit, auf Wunsch nach 24 Monaten Vertragslaufzeit den Anbieter zu wechseln oder die Vermeidung von doppelten Kosten wegen bestehender Verträge mit anderen Anbietern. Eine Übersicht zu den Tarifen und Leistungen gibt es HIER.
Zum Abschluss der öffentlichen Info-Veranstaltung plädierte Bürgermeister Thorsten Feike für den Zusammenhalt im Eichsfeld: „Wenn wir die Quote von 40% nicht schaffen, dann passiert gar nichts. Machen Sie unsere Dörfer zukunftsfähig!“
Ob sich die Quote zwingend auf jedes einzelne Dorf beziehen muss oder ob das Projekt mit allen Dörfern zusammen die Quote von 40% erreichen muss, soll nach den Ergebnissen bis zum 7. Mai 2022 geklärt werden.
Einen weiteren Live-Infoabend der Glasfaser Deutschland im Ballhaus gibt es am Donnerstag, 17. Februar 2022, um 19 Uhr.
Individuelle Beratungstermine können unter Telefon 02861 8133 410 vereinbart werden.
Online-Infoabend am 22. Februar 2022 um 19 Uhr: Die Meeting-ID für die Teilnahme lautet: 975-9956-1188
Weitere Infos zum Glasfaserausbau in den Duderstädter Dörfern über die Deutsche Glasfaser: HIER
Für die Bürger der Duderstädter Kernstadt bietet die Deutsche Telekom am Montag, 21. Februar 2022, um 18 Uhr eine Online-Veranstaltung unter dem Link https://telekom.de/glasfaser-duderstadt.
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