Bilder voller Poesie von Hendrik Faure wurden bei der Vernissage “Impressio(nen) – zwischen Druckgraphik und Photographie” in der Duderstädter Kulturstube präsentiert. Zur Einstimmung gab es eine Tanz- und Musikimprovisation mit Caro Frank und Göran Liebs – „Impuls und Resonanz umkreisen einander“. Die Foto-Ausstellung ist noch bis zum 24. Juli 2022 immer an den Wochenenden geöffnet.
Annegret Maring, die mit ihrem Mann Rainer Maring das gotische Fachwerkhaus in der Marktstraße 26 für Kulturveranstaltungen öffnet, gab einen kurzen Überblick zum Schaffen des Künstlers, der auch Arzt und Psychologe ist und schon 2017 beim DenkMalKunst-Festival in Duderstadt mitgewirkt hat. „Schädel und Schaufensterpuppen, die in einem Zustand des Verfalls erscheinen und verstorbene Tiere als Modelle – das Interesse des Künstlers für das Organische, für Leben und Tod, mag mit seiner Karriere in der Allgemeinmedizin zusammenhängen“, erklärte Annegret Maring.
Die Bilder, allesamt im Kupfertiefdruck entstandene Heliogravüren, wirken durch das historische Herstellungsverfahren wie poetische Reisen in längst vergangene Traumwelten, lassen aber auch Bezüge zu gesellschaftskritischen Themen herstellen. Übriggebliebenes, nicht mehr Gebrauchtes aus der menschlichen Zivilisation, wird durch eine stille Ästhetik aus Raum und Zeit herausgehoben, verbindet Vergänglichkeit und Ewigkeit. „Die Bilder bedeuten sich selbst“, sagte Hendrik Faure und erklärte, dass wohl jeder Betrachter mit seiner eigenen Wahrnehmung und Empfindung konfrontiert werde. „Aus dem Tod kommt das Leben“, kehrte er den Begriff der Vergänglichkeit um in Neuanfang, als „zukünftige Erinnerung, als Spiel zwischen Traum und Wirklichkeit“.
Um der Vergänglichkeit den Schrecken zu nehmen, muss man sich wohl mit ihr auseinandersetzen. Das tat Hendrik Faure auch bei der Herstellung der Bilder. Deren Farbe sei beinahe unvergänglich und werde in ähnlicher Form seit der Höhlenmalerei verwendet. Die historische Drucktechnik und Fotografie werde nur noch von wenigen Menschen beherrscht und stehe im Gegensatz zu den modernen Bildern im digitalen Raum. „Ich interessiere mich seit langem für die historische Fotografie und widme mich seit 56 Jahren diesen Techiken“, erklärte Hendik Faure.
Wer selbst in diese „Impressio(nen)“ eintauchen möchte, kann die Ausstellung noch bis zum 24. Juli 2022 freitags von 17 bis 20 Uhr, samstags von 10 bis 14 Uhr und sonntags von 14 bis 17 Uhr in der Duderstädter Kulturstube, Marktstraße 26, besuchen.
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