Der nächste große Schritt bei der Erweiterung des Duderstädter Schulzentrums Auf der Klappe wurde mit dem symbolischen Spatenstich zum Anbau vollzogen. Der Landkreis Göttingen investiert über 38 Mio. Euro, um den Schulstandort Duderstadt durch den Anbau aufzuwerten und den heutigen Anforderungen anzupassen.
Landrat Marcel Riethig, Bürgermeister Thorsten Feike, die Schulleiter*innen und Schüler*innen, Elternvertretungen sowie weitere Akteure aus Politik und der jeweiligen Trägerschaften machten sich auf der Baustelle ein Bild vom Voranschreiten des Großprojektes. Zukünftig werden neben dem bereits ansässigen Eichsfeld-Gymnasium (EGD) und der Heinz-Sielmann-Realschule (HSR) auch die Pestalozzi-Förderschule und die Tagesstätte St. Raphael der Caritas Südniedersachsen am Schulzentrum Auf der Klappe ihr Domizil finden.
„So ein Neubau ist eine feine Sache, man kann den Ideen freien Lauf lassen“, erklärte Landrat Marcel Riethig beim Spatenstich. Der Landkreis hätte die Investition gerne vermieden, aber wer „durch die pädagogische Brille“ schaue, erkenne, dass die derzeitige Situation nicht mehr tragbar sei, erläuterte der Landrat. Ihn begleiteten Doreen Fragel, Kreisdezernentin für Bau und Umwelt, Marlies Dornieden, Kreisdezernentin für Arbeit und Finanzen sowie Conrad Finger, Kreisdezernent für Jugend und Bildung.
Die ersten Baumfällarbeiten für die Vorbereitung des Baufelds starteten im Januar 2024. Im Sommer 2026 soll der Anbau fertiggestellt werden. Dort soll sowohl die GE-Abteilung (Geistige Entwicklung) und die Verwaltung der Pestalozzi-Förderschule einziehen, als auch das EGD-Junior (5. und 6. Klassen des EGD), das zurzeit noch im Gebäude der ehemaligen Astrid-Lindgren-Schule in der Christian-Blank-Straße unterrichtet wird.
Die räumliche Nähe und Kooperation der drei eigenständigen Schulen und einer Tagesstätte sei eine riesige Chance für Inklusion, sagte Marcel Riethig. Bürgermeister Thorsten Feike ergänzte: „Das wird unser zweites Leuchtturm-Projekt neben dem Inklusiven Campus.“ Teilhabe und Inklusion sei der beste und richtige Weg, so der Bürgermeister.
„Wir sind sehr froh, dass wir demnächst mit Platz in einer modernen, neuen Schule leben können, das bedeutet uns viel“, sagte Förderschulrektorin Gabi Aßmann. Nadine Rodens, Leiterin der Caritas-Tagesstätte St. Raphael erklärte: „Was die Kinder schon aus dem Inklusiven Campus kennen, wird hier einfach weitergelebt, die kennen es ja gar nicht mehr anders. Da ist die große Hoffnung, dass es irgendwann wirklich ganz normal ist, verschieden zu sein.“ Und auch Steffen Hartmann, Schulleiter des EGD, zeigte sich dankbar mit Blick auf das Ende des Raummangels am Gymnasium.
Architekt Michael Großmann betonte den Aspekt der Nachhaltigkeit beim neuen „Holzhybrid-Gebäude mit Betonelementen“. Rund um ein Atrium sollen die Kernzonen für jede Klassenstufe entstehen. Die gemeinsame Mitte ist für alle drei Schulen zugänglich. „Wir haben ein ganz differenziertes Raumprogramm umgesetzt, das Besondere ist tatsächlich die Verknüpfung der drei Schulen, die sonst separiert sind“, sagte Michael Großmann. Der Anbau entsteht im Süden der bestehenden Gebäude zur Straße Auf der Klappe. Der neue Eingangsbereich erhält dann ein tunnelartiges Foyer, damit der Zugang von den Bushaltestellen zum EGD und zur HSR gewährleistet ist.
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