Streetart – Straßenkunst mit Graffiti, Sprühkreide und Schablonenbildern – gab es am Aktionstag des Mädchenarbeitskreises der Jugendpflegen an zehn Orten im Landkreis Göttingen zu sehen. Zwei davon lagen in Duderstadt: am Jufi und am ZOB. Anmelden konnten sich Mädchen ab der 7. Schulklasse.
Der ZOB-Spot, ein kleiner Raum am Busbahnhof, ist seit Jahren Treffpunkt für Jugendliche mit den Jugendreferenten der Aufsuchenden Jugendarbeit im Landkreis Göttingen. „Daher sind wir der Stadt Duderstadt dankbar, dass wir die Mauer für unsere Graffiti-Aktion nutzen dürfen“, sagte Sonja Schrader von der Aufsuchenden Jugendarbeit. Öffentlich sichtbar soll nämlich die Straßenkunst der Mädchen sein.
„Manchmal ist es sinnvoll, die Geschlechter unterschiedlich zu fördern“, erklärte Helga Steininger von der Kinder- und Jugendarbeit des Landkreises die ausgeschriebene Mädchen-Streetart-Aktion. Dennoch werde auch zunehmend das LGBTQ-Thema mit berücksichtigt. „Wir sind dabei, uns weiter zu öffnen, um nicht nur auf der zweidimensionalen Geschlechter-Ebene zu bleiben“, sagte Helga Steininger. Mit der Streetart-Aktion sollten Mädchen die Möglichkeit bekommen, Raum einzunehmen, Position zu beziehen und ihre eigenen Themen in dieser Coronazeit umzusetzen.
Um die Streetart etwas vorzubereiten, habe es im Vorfeld schon ein Treffen mit den Beteiligten in den jeweiligen Gruppen gegeben, erklärte Sabrina Richard von der Aufsuchenden Jugendarbeit. Unterstützung gab es von Susanne Bednorz, die in Duderstadt schon verschiedene Graffiti-Pojekte mit Jugendlichen geleitet hat. Weitere Streetart-Orte waren Adelebsen, Bad Lauterberg, Rollshausen, Herzberg, Hann Münden, Osterode, Reinhausen und Walkenried. An jedem Ort gab es ein etwas anderes Programm, und die Mädchen konnten sich aussuchen, wie sie ihre Streetart umsetzen wollten, mit Spraydosen, Sprühkreide oder in Walkenried sogar mit Moos.
Am Duderstädter Jufi-Mehrgenerationenhaus wurde die Streetart-Aktion gleich mit den Aktionstagen des Bundesprogramms „Miteinander – Füreinander“ verbunden, erklärte die Duderstädter Jugendreferentin Sabine Tegtmeier. Parallel zum Graffiti-Workshop lief noch ein Urban-Knitting-Projekt, wobei die Säulen am Jufi-Eingang umhäkelt werden sollten, und eine Pflanzaktion für Blumengrüße am Wegesrand.
Den Graffiti-Workshop am Jufi leitete die Duderstädter Künstlerin Christiane Mosler. Die Gruppe bestand größtenteils aus Anfängerinnen, daher konnte zunächst jedes Mädchen ein Probebrett mit Graffiti-Übungen gestalten. „Bei der Vorbesprechung hat jede Teilnehmerin für sich persönlich Rückschlüsse auf die Coronazeit gezogen und sowohl Positives als auch Negatives formuliert. Daraus wurde dann eine Symbolik entwickelt, die wir künstlerisch umsetzen wollen“, erklärte Christiane Mosler. Als gemeinsames Ziel für eine Graffiti-Wand neben dem Jufi wurde ein Weltallbild geplant, in der Mitte das Wort Hope (Hoffnung) mit der Weltkugel, umgeben von vielen positiven Aspekten. Die negativen Aspekte sollen am Boden des Bildes als etwas „Abgelegtes“ dargestellt werden. Alles sei an einem Tag allerdings nicht zu schaffen, daher soll es ein weiteres Treffen geben, sagte Christiane Mosler.
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