Ein sanierter und erweiterter Reitplatz mit Ebbe- und Flutsystem und Beleuchtung verbessert die Trainingsmöglichkeiten im Reitverein St. Georg Nesselröden. Im Rahmen des Sportstättenförderprogramms des Landkreises Göttingen gab es für dieses Projekt finanzielle Unterstützung. Landrat Marcel Riethig überbrachte persönlich den Zuwendungsbescheid.
„Der neue Platz ist dank des Ebbe- und Flutsystems auch nach Starkregen nutzbar. Außerdem wird noch eine Flutlichtanlage installiert, damit das Springtraining auch in der dunklen Jahreszeit stattfinden kann“, erklärte der Vereinsvorsitzende Arnold Rittmeier. Seit Jahrzehnten hat der Verein vieles in Eigenleistung gestemmt, vom Hallenbau über das Anlegen des großem Springplatzes mit Tribüne und Richterhäuschen bis zur Ausrichtung des alljährlichen Pfingstturnieres – eines der größten in Niedersachsen, betonte der zweite Vorsitzende Achim Fethke. Über die Bewilligung der Zuwendung freuten sich auch Vorstandsmitglied Kira Rittmeier, Vereinsmitglied Kristin Hellmold sowie der stellvertretende Ortsbürgermeister Hartmut Becker.
Allerdings habe sich für Vereine vieles verändert, erläuterte Arnold Rittmeier. „Wir können keine Kinderreitstunden mehr anbieten, weil alles zu teuer geworden ist. Ein gutes Schulpferd ist kaum noch zu finden oder unbezahlbar. Wenn man alle Kosten zusammenrechnet, müssten wir für eine Kinderreitstunde mindestens 25 Euro nehmen. Das können sich aber viele Eltern nicht mehr leisten“, erklärte der Vorsitzende. Zudem seien die Kinder nachmittags in den Ganztagsschulen, und abends sei die Reithalle ohnehin gut ausgelastet, wenn die Reiterinnen und Reiter nach Feierabend trainierten. Die Corona-Pandemie habe mit ihren Einschränkungen schließlich die Entscheidung beschleunigt, keinen Kinderreitunterricht mehr anzubieten.
Um aber die übrigen Mitglieder zu halten oder auch neue zu gewinnen, sollte ein wetterfester Platz mit Beleuchtung geboten werden. Zudem sollten hier die Dressurprüfungen beim alljährlichen Pfingstturnier stattfinden. Der alte Sandboden sei bei trockenem Wetter zu weich und tief geworden und nach Regen zu nass, erklärte Arnold Rittmeier.
Die Planung und Bauleitung für das neue Projekt übernahm der Nesselröder Architekt Wolfgang Wanna. Die ausführenden Arbeiten wurden vom Garten- und Landschaftsbauer Sascha Mecke, der sich auf die Anlage von Reitplätzen spezialisiert hat, und Frank Elektrotechnik aus Duderstadt übernommen – und auch die Vereinsmitglieder brachten sich mit ein. Um den alten Platz neben der Reithalle auf 30×60 Meter zu vergrößern, wurde das Nachbargrundstück dazu erworben. Da blieb dann auch noch ein Stück Wiese frei, wo Paddocks für die Pferde eingezäunt wurden.
Landrat Marcel Riethig hörte sich die Ausführungen des Vorstandes an und lobte bei einem Rundgang über die weitläufige, gepflegte Anlage das große Engagement des Vereins. „Der Kreisausschuss des Landkreises Göttingen hat die Unterstützung einstimmig gewährt. Vor allem Vereine, die schon viel selbst machen, die Bevölkerung erreichen und nur kleine Mitgliedsbeiträge erheben, sollen von dem Sportstättenförderprogramm profitieren“, sagte Marcel Riethig.
Ebenfalls eine Förderung des Landkreises erhielt die Gemeinde Obernfeld, um die energetische Sanierung der Sporthalle durchführen zu können. Auch dorthin überbrachte der Landrat persönlich den Zuwendungsbescheid.
Sportvereine im Landkreis Göttingen können die Förderung für Baumaßnahmen zur Erweiterung oder Erhaltung der Sportstätten jeweils bis zum 30. September des laufenden Jahres beantragen, müssen die Maßnahmen dann aber im Folgejahr umsetzen. Die Zuwendung kann bis zu 20 Prozent der Ausgaben betragen, höchstens jedoch 130.000 Euro.
Infos: engagiert-im-landkreisgoettingen.de
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