Sielmanns Natur-Ranger sind Kinder und Jugendliche, die sich deutschlandweit für Naturschutz engagieren. In diesem Jahr fand das Sommercamp der Jugendorganisation der Heinz Sielmann Stiftung auf Gut Herbigshagen bei Duderstadt statt. Spannende Projekte zu vielfältigen Naturthemen, das Beobachten von Greifvögeln über den Streuobstwiesen, Kennenlernen der anderen Gruppen und lebhafter Austausch mit Spiel und Spaß standen auf dem Programm.
Etwas regnerisch zeigte sich zwar der Himmel, als die Natur-Ranger sich unterhalb der Franz-von-Assisi-Kapelle trafen, um von der Anhöhe aus heimische Greifvögel zu beobachten. Aber das Wetter trübte die Stimmung nicht. Mit Ferngläsern und Teleskop ausgerüstet, ließen sich doch einige Vögel ausfindig machen. „Die Wanderfalken können wir dank des großen Teleskops sogar noch über Duderstadt erkennen“, erklärte Rómulo Aramayo Schenk, Projektleiter aus dem Bereich Umweltbildung auf Gut Herbigshagen. Am Beispiel der Greifvögel sollten die Kinder und Jugendlichen an das Thema Biodiversität herangeführt werden. „Oft wird Biodiversität mit Artenvielfalt gleichgesetzt. Doch der Begriff beinhaltet mehr, nämlich auch die genetische Vielfalt der Populationen und die Vielfalt der Lebensräume“, erklärte der Experte.
Auch die Teamleiter*innen der Ranger-Gruppen aus mehreren Bundesländern brachten ihr Wissen mit ein. Viele waren selbst schon als Kind Natur-Ranger wie Kerstin Frank, Leiterin vom Team Jena. „Ich habe als Kind angefangen und bin immer dabei geblieben. Ich habe sogar meinen Mann unter den Rangern kennengelernt“, erzählte sie lachend. Die Begeisterung für Tier- und Umweltthemen wurde über Aktivitäten, Projekte und mit zunehmendem Wissen immer weiter gefestigt.
Ihre Gruppen führen die Teamleiter*innen altersgerecht und spielerisch an Naturthemen heran, wecken Interesse und fördern Verständnis für natürliche Zusammenhänge. Manche Gruppen haben sich auf bestimmte Bereiche spezialisiert wie Team Jena auf Fledermäuse oder Team Löckitz auf Wildbienen. Andere widmen sich bei Wanderungen und Projekten ganz unterschiedlichen Themen.
Wie kommen Kinder und Jugendliche auf die Idee, Natur-Ranger zu werden?
„Mein Vater hat immer die Sielmann-Sendungen im Fernsehen geguckt. Als er von den Natur-Rangern hörte, hat er mir vorgeschlagen, da mal hinzugehen“, erzählte Julian (12) im Sommercamp. Seit vier Jahren ist er nun dabei. Auch Tobias wurde über seinen Vater auf die Natur-Ranger aufmerksam gemacht: „Er hatte darüber etwas in der Zeitung gelesen und dann mal bei den Rangern angerufen. Ich bin nun seit sieben Jahren dabei. Es macht mir großen Spaß und man lernt viel miteinander“, erklärte der Dreizehnjährige.
Frieda gehört als Siebenjährige zu den jüngsten Natur-Rangern. „Ich mag Tiere und Pflanzen. Meine große Schwester ist auch bei den Rangern und hat mich dann mitgenommen“, sagte das Mädchen. Ihre Schwester Ylva (12) bestätigte, dass auch das feuchte Wetter den Rangern nicht viel ausmachte. „Der Ort hier ist schön, so nah am Wald. Wenn es regnet, ziehen wir eben die passenden Klamotten an“, erklärte sie ganz pragmatisch. Alle Kinder und Jugendlichen lobten den Teamgeist, der bei den gemeinsamen Aktivitäten entstehe, das Draußensein, die Bewegung und auch das Lernen und die immer wieder neuen Erfahrungen.
„Naturschutz als positive Lebensphilosphie“
Die Aussagen der Kinder scheinen zu bestätigen, dass ein frühes Heranführen an die Natur sich nachhaltig auf eigenes Verstehen und Handeln auswirken kann. Der Naturfilmer Heinz Sielmann hatte zu Lebzeiten betont: „Nur wer die Natur kennt, wird sie schützen!“ Unter dem Motto „Naturschutz als positive Lebensphilosophie“ wird sein Erbe auch durch das Engagement der Natur-Ranger an die nachfolgenden Generationen weitergegeben.
Weitere Infos bei natur-ranger.de
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