Zwar hat es im Juli 2023 in Duderstadt ab und zu geregnet, aber die Lage angesichts der Bodentrockenheit ist dennoch alamierend. Nach Befund des Baubetriebshofes der Stadt Duderstadt drohen einzelne Pflanzen und sogar ganze Bäume wegen Wassermangel einzugehen.
Das versucht das Team um Bauhofleiter Frank Widera zu verhindern. Bei großer Hitze werden die Ortsteile abgefahren, um öffentliche Pflanzenflächen zu bewässern.
Besorgt äußert sich Duderstadts Bürgermeister Thorsten Feike: „Der Stress, den die Pflanzen aufgrund der Trockenheit derzeit haben, ist immens. Das wiederum erhöht den Stress für uns, die Pflanzen auf öffentlichem Grund noch stärker zu gießen. Doch leider reichen unsere Kapazitäten hierfür einfach nicht aus.“
Mithilfe der Bevölkerung: Pflegepatenschaften
Die Stadt startet deshalb einen Aufruf zur Mithilfe an die Bevölkerung und sucht Freiwillige für eine Pflegepatenschaft zum regelmäßigen Bewässern von Pflanzen. Interessierte sind für alle Ortsteile willkommen und können sich dafür beim Baubetriebshof melden, der die Unterstützung koordiniert. Ansprechpartner ist Frank Widera, Telefon 05527 841-293, E-Mail f.widera@duderstadt.de.
Neue insektenfreundliche Anschauungsfläche im LNS-Gelände entsteht
Besondere Unterstützung wird auch für eine neue insektenfreundliche Anschauungsfläche gesucht, die demnächst am Ostufer des Obertorteiches im Duderstädter LNS-Gelände entsteht. Geplant ist dort eine Kalkschotterfläche in Kombination mit einer Anpflanzung von Stauden. Durch diese Maßnahmen soll den Insekten das ganze Jahr über Nahrung und zudem Kleintieren sowie Vögeln ein Rückzugsraum und Unterschlupf geboten werden. Von Vorteil für das Nahrungsangebot der Insekten ist auch die Nähe zum neuen Lavendellabyrinth ein paar Meter weiter.
Der Grundstein für die Anschauungsfläche wurde im Rahmen eines Fortbildungsprogrammes zum Insektenbeauftragten in Zusammenarbeit mit dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) aus Göttingen gelegt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden darüber informiert, wie dem Insektensterben durch geeignete Maßnahmen entgegengewirkt werden kann.
Eigentümerin der Modellfläche, die durch eine zweijährige Förderung der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung möglich wird, ist die LNS Duderstadt 1994 GmbH. Im Anschluss an die Projektförderung wird die Fläche von der Stadt Duderstadt betreut. Aus diesem Grund ruft die Stadt Interessierte – ob als Gruppe, Verein oder Einzelperson – zur Unterstützung des Projektes auf.
Der Pflegeaufwand besteht im Wesentlichen darin, die Fläche ein paar Mal im Jahr zu entkrauten und die Pflanzen zu gießen. Wer bei der Umgestaltung zur insektenfreundlichen Fläche mitwirken möchte, ist ebenfalls willkommen. Beginn der Bodenarbeiten zur Schaffung der Fläche ist aufgrund der Trockenheit vom Juli auf den Oktober verschoben worden, da ein Anpflanzen aktuell mit einem erhöhten Gieß-Aufwand sowie Wasserverbrauch verbunden gewesen wäre. Kontakt: Frank Widera, Telefon 05527 841-293, E-Mail f.widera@duderstadt.de.
Tipps für den eigenen Garten:
- Wasser sparen: Regenwasser auffangen und zum Gießen verwenden, frühmorgens oder abends gießen.
- Den Boden vor dem Austrocknen bewahren: Zum Mulchen, also zur Abdeckung freier Bodenflächen, kann Rasenschnitt, Laub oder Stroh verwendet werden. Der Rasen bleibt länger grün, wenn er selten gemäht wird. Im höheren Gras, oder besser noch in einer Wildblumenwiese, finden dann auch Insekten mehr Nahrung. Diese sind dann wiederum die Nahrungsgrundlage für zahlreiche heimische Vögel, Igel, Amphibien etc.
Auf versiegelten Flächen und auf Schotter staut sich die Hitze und strahlt Wärme in die Umgebung ab bis in die Nachtstunden. - Beschattung: Heimische Bäume und Sträucher spenden Schatten, verbessern das Mikroklima, vermindern das Aufheizen der Umgebung, verringern das Austrocknen des Bodens und bieten ebenfalls vielen Insekten und Vögeln Nahrung und Lebensraum.
- Wasser für Tiere: Eine Vogel- und Insektentränke lässt sich aus einem größeren Blumenuntertopf herstellen. Ein paar Steine im Untertopf nützen Vögeln als Sitzfläche und Insekten als Rettungsinsel, falls sie ins Wasser gefallen sind. Die Vogeltränken sollten vor Katzen gesichert werden.
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