Der Duderstädter Künstler Ulrich Hollmann will viele seiner Werke verkaufen und die Erlöse für einen guten Zweck spenden, vor allem für die Flutopfer im Ahrtal. Das Haus des heute 84-Jährigen und seiner Frau Maria Hollmann, ebenfalls Künstlerin, beherbergt Gemälde, Zeichnungen, Skizzen, Holzschnitte, Aquarelle und vieles mehr. „Ich muss Platz schaffen“, sagt der Rentner, der keineswegs im Ruhestand ausharrt, sondern weiter malt und auch neue Austellungen plant, falls es die Pandemielage zulässt.
Im Haus der Hollmanns ist jede verfügbare Wand zugleich Galerie. Im Treppenaus hängen die Porträts von Kindern und Enkeln, im Flur Zeichnungen, Farblinolschnitte, Öl- und Acrylgemälde. Auch das Atelier im Dachgeschoss ist voll. Viele der Bilder sind gar nicht sichtbar, weil sie in Gruppen an der Wand lehnen, eins hinter dem anderen, Landschaften, Menschenmengen, Marktszenen, Ruhe und Lebendigkeit. In Schubladen und Mappen lagern die nicht gerahmten Werke, Skizzen, Schnitte, Aquarelle.
„Irgendwie kann ich nicht aufhören. Ich bin ein Augenmensch. Mich interessieren Szenen, Licht, Ausdruck und Wirkung“, sagt Ulrich Hollmann. Auf eine bestimmte Technik oder ein Genre hat er sich nie festgelegt. „Ich habe alles ausprobiert, auch deshalb, weil ich meinen Schülern ein breites Spektrum vorstellen wollte“, erzählt der Künstler, der auch viele Jahre am Duderstädter Eichsfeld Gymnasium Kunst unterrichtete.
Nicht das Individuum fasziniert ihn, sondern der Raum, in dem es sich bewegt. Die Menschen auf seinen Bildern prägen ihre Umgebung und werden gleichermaßen von ihr geprägt. Der Betrachter bleibt Beobachter, sieht nicht die Charakterzüge in den Gesichtern, blickt nicht in Empfindungen, sondern auf Handlungen, eng verflochten mit Raum und Licht. Auch Straßenzüge, Landschaften, Stilleben suggerieren ein Innehalten des Betrachters, der in einem bestimmten Blickwinkel das Besondere dieser scheinbar alltäglichen Szenen und Motive wahrnimmt.
Duderstädter werden viel Vertrautes in den Bildern Ulrich Hollmanns entdecken: Der Wochenmarkt oder der Schützenumzug, Menschen in der Marktstraße – impressionistisch oder expressionistisch gemalt oder als Zeichnung oder Radierung, klein- oder großformatig.
Sein Handwerk hat der Künstler von der Pike auf gelernt. 1937 im schlesischen Patschkau geboren, verschlug es ihn nach Kriegsende ins Eichsfeld. 1957 machte er sein Abitur in Duderstadt und studierte anschließend Malerei, Grafik und Kunstpädagogik an der Staatlichen Akademie Karlsruhe. 1966 kehrte er zurück nach Duderstadt und unterrichtete bis zu seinem Ruhestand 1999 Kunst am Eichsfeld-Gymnasium. Parallel dazu arbeitete er als freischaffender Künstler. Ausstellungen in Deutschland und im Ausland waren unter anderem in Karlsruhe, Göttingen, Worms, Hannover, Bremen sowie in polnischen Städten zu sehen.
Auch heute würde er jungen künstlerisch begabten Menschen empfehlen, sich umfassend zu schulen, aber dabei vor allem sich selbst treu zu bleiben. „Das Handwerk erlernt man an den Hochschulen. Aber es ist wichtig zu erkennen, was man selbst machen will, statt irgendwelche Trends nachzuahmen“, plädiert er für Authentiziät und Vielfalt.
Eine kleine Auswahl an Bildern ist unter folgendem Link zu finden: https://www.artoffer.com/Ulrich-Hollmann/Galerie?showall=1
Einen weiteren Überblick gibt es hier: http://www.webgalerie-hollmann.de/galerie.html
Wer Interesse an den Werken Ulrich Hollmanns hat, kann gern Kontakt aufnehmen per E-Mail an ulrich.hollmann@t-online.de oder per Telefon unter 05527 3238.
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