Wenn Klang viel Raum braucht, um sich zu entfalten, ist die Basilika St. Cyriakus ein passender Ort für ein Kammerkonzert mit sakralen Elementen. Unter dem Titel „Klangstrukturen“ gab das Trio Robert Kusiolek, Elena Chekanova und Anton Sjarov ein außergewöhnliches Konzert in Duderstadt.
Den Begriff Struktur könnte man definieren mit der Verbindung von unterschiedlichen Elementen zu einem Gesamtwerk. Sehr unterschiedlich waren zunächst die Inhalte des Programms: Astor Piazzolla, Edvard Grieg und Johann Sebastian Bach im Wechsel mit modernen Eigenkompositionen des Ensembles, als Zugabe Erik Satie – das alles unter einen Hut zu bekommen, bedarf schon einer sicheren Kunstfertigkeit bei der Verbindung der Elemente. Die war in diesem Fall schon durch die ungewöhnliche Instrumentierung des Trios gegeben: Violine und Klangobjekte, gespielt von Anton Sjarov, und das Akkordeon von Robert Kusiolek verflochten sich mit der Live Elektronik/Klavier von Elena Chekanova zu neuen akustisch-künstlerischen Ebenen.
In den Eigenkompositionen wurden Klanggebilde mit urbaner Hektik, Stimmengewirr und melancholischer Verlorenheit zerschnitten, in Fluss gebracht und transformiert in sehnsuchtsvolle Leichtigkeit. Klangtürme bauten sich auf bis unter die Kuppel des Kirchenschiffs, gaben eine Ahnung von Ewigkeit – und lösten sich schon kurz darauf in Stille auf. Klang wurde zum Symbol der Vergänglichkeit, und gleichermaßen – treibend im Strudel von Harmonie und Rhythmus – zum Puls des Lebens.
Robert Kusiolek ist vielfach und international ausgezeichneter Akkordeonist, Bandoneonist und Komponist. Elena Chekanova hat sich nach ihrem Musikstudium auch als Dirigentin einen Namen auf internationaler Ebene gemacht. Der Violinist und Komponist Anton Sjarov ist sowohl im klassischen Spektrum als auch in der Weltmusik zu Hause, was er ebenfalls auf Konzerten weltweit bewiesen hat.
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