Beim Weihnachtskonzert der Kreismusikschule in Duderstadt unter der Leitung von Sabine Gottschalk wurde nicht nur die Adventszeit festlich gestaltet. Der Förderverein hat sein 25. Jubiläum gefeiert – und ist heute wichtiger denn je. Mehr als 200 Gäste kamen in die Aula der St.-Ursula-Schule und sangen auch mit. Bei den Musikern waren alle Altersgruppen vertreten, vom Kindergartenkind bis zum erwachsenen Virtuosen.
Gefeiert wurde schon vor dem Konzert. Der Förderverein hat vor der Aula der St.-Ursula-Schule einen Weihnachtstreff organisiert. In gemütlicher Runde bei Glühwein und Waffeln war es möglich, sich über die Arbeit der Musikschule zu informieren. Aber auch das Weihnachtskonzert gab einen kurzweiligen Überblick von dem, was in der Musikschule geleistet wird. Neben Weihnachtsliedern – auch zum Mitsingen – stand in diesem Jahr Filmmusik auf dem Programm. Die Sandmännchenlieder aus Ost und West, Drei Haselnüsse für Aschenbrödel oder Der König der Löwen waren ebenso zu hören wie klassische Stücke von Telemann und Corelli.
Zum Geburtstag des Fördervereins hat Musiklehrer Dietmar Hagemeyer sich die Mühe gemacht, eine Chronik zu erstellen. Darin zeigen sich die Schwierigkeiten der vergangenen Jahrzehnte, aber vor allem auch die wertvollen Leistungen des Vereins, der einen großen Anteil zur Qualität des Unterrichts beisteuern konnte. Neueste Errungenschaften des Vereins sind zum Beispiel die Barockbögen für die Streicher, die auch beim Weihnachtskonzert zum Einsatz kamen. Seit 2018 ist Katharina Kunstmann Vorsitzende des Fördervereins. Sie dankte Vorgängern und Mitstreitern für Unterstützung der Musikschule.
Glückwünsche gab es auch vom Duderstädter Ortsbürgermeister Manfred Otto, der Victor Hugo zitierte: „Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist.“ Daran knüpfte Ernst Neuhäuser, Leiter der Kreismusikschule Göttingen, an. Im Hinblick auf das bevorstehende Beethoven-Jahr 2020 bezog er sich auf den großen Komponisten, der sich über seine Musik auch politisch einmischte. Als Teil des öffentlichen Bildunsgsystems weise die Duderstädter Musikschule eine erfolgreiche Bilanz vor, lobte Neuhäuser.
Aber der Förderverein hat noch weitere Ziele. Ein Damoklesschwert hängt nämlich über der Bezirksstelle der Kreismusikschule in Duderstadt. Nur noch bis zum 1. Januar 2022 soll sie in ihrer bisherigen Form unter der Trägerschaft des Landkreises Göttingen und als Angliederung an die Kreisvolkshochschule Südniedersachsen bestehen bleiben, so der Beschluss im Kreistag 2018. Der Förderverein kämpft dafür, die Musikschule in neuer Konzeption und Trägerschaft weiterführen zu können und hat dafür auch viele Unterstützer wie den ehemaligen Duderstädter Bürgermeister Wolfgang Nolte und Sigrid Jacobi (Aufsichtsrat der Kreismusikschule), die ebenfalls zum Weihnachtskonzert gekommen sind.
Dass es irgendwie auch nach 2022 weitergeht, bleibt für die Stadt und die Region zu hoffen. Es gibt kaum andere Möglichkeiten, professionellen Unterricht an so vielen unterschiedlichen Instrumenten anzubieten und dabei auch einkommensschwache Familien mit ins Boot zu holen.
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