Wo und wie entstehen Lebensmittel? Ein Ziel der Heinz Sielmann Stiftung ist es, im Rahmen des EU Förderprojekts „Transparenz schaffen“ jungen Menschen einen besseren Bezug zu Landwirtschaft und Lebensmitteln zu ermöglichen. Am Sonntag, 3. Oktober 2021, laufen unter dem Motto „Vom Schaf zur Wurst“ verschiedene Aktionen von 12 bis 16 Uhr.
Auf Gut Herbigshagen lebt eine kleine Gruppe Leineschafe. Sie trägt zum Erhalt dieser vom Aussterben bedrohten Haustierrasse bei. Die Schafe verbringen fast das ganze Jahr über auf der Weide. Nur im Winter während der Lammzeit sind sie im Stall, um dort ihren Nachwuchs zu bekommen. Gefüttert werden sie in dieser Zeit mit dem eigenen artenreichen Heu.
Damit das Leineschaf erhalten bleibt, muss es auch genutzt werden – so das Statement der Heinz-Sielmann-Stiftung. Am 3. Oktober wird vor dem Natur-Erlebnishaus Lammbratwurst gegrillt. Die Wurst stammt von den Gut Herbigshagener Leineschaflämmern und aus regionaler Schlachtung.
Auf der Hofweide hinter dem Stall sind Begegnungen mit den Leineschafen möglich. Mit etwas Ruhe und Geduld lassen sich die Tiere auch streicheln. Durch das EU Förderprojekt kann das Angebot der Tierbegegnungen kostenfrei von den Teilnehmenden genutzt werden. Gummistiefel oder altes Schuhwerk sind mitzubringen.
Informationen zum Leineschaf:
Der Flussabschnitt der Leine zwischen Göttingen und Hannover hat den Schafen ihren Namen verliehen. Vor 70 Jahren gab es in dieser Region noch 70.000 Leineschafe. Als die Leineschafe vom alten Typ in der modernen Landwirtschaft nicht mehr profitabel genug waren, begann man durch Einkreuzungen von anderen Schafrassen den Typ erheblich zu verändern. Es entstand das „neue“ Leineschaf, das je nach Zuchtziel mehr Milch, Fleisch oder Wolle erbrachte. Ab den 1980er Jahren wurden Leineschafe des ursprünglichen Typs aus Polen importiert und mit dem geänderten Typen des Leineschafs verpaart. Die Hauptaufgabe des Leineschafs liegt heute in der Weidehaltung – zur Pflege und Erhaltung von Kulturlandschaften wie Magerrasen, Obstwiesen, Hängen und Weiden, ganz nach dem Motto „Gras fressen für den Natur- und Artenschutz“. Die Tiere erbringen eine gute Fleischleistung und eine jährliche Wollmenge von bis zu fünf Kilogramm.
Natur-Erlebniszentrum Gut Herbigshagen, Sielmann Weg 1, 37115 Duderstadt, Tel. 05527 914-208, besucherservice@sielmann-stiftung.de
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