Heimatverein Goldene Mark: Exkursion – Auf den Spuren der Knicks und Grenzsteine

Zu einer Exkursion am Westerberg bei Seulingen hatte der Heimatverein Goldene Mark Untereichsfeld e.V. eingeladen. Das Thema „Die Grenze des Eichsfeldes am Beispiel der Goldenen Mark und der Seulinger Warte“ mit den beiden Heimatforschern Georg Pfützenreuter und dem Vereinsvorsitzenden Gerold Wucherpfennig stieß auf reges Interesse.

 

Blick von der Seulinger Warte über die Goldene Mark

 

Das Eichsfeld blickt auf eine spannungsvolle Geschichte, die auch geprägt war durch wechselnde Herrscherhäuser, Streitigkeiten um Ressourcen und Zuständigkeiten, Kriege und Konfessionsfragen. Wer in vergangenen Jahrhunderten unterwegs war – oder auch nur sein Vieh zum Weiden austrieb oder Brennholz schlagen wollte – sollte wissen, auf wessen Territorium man sich gerade befand und welche Regeln, Zölle und Rechte dort galten. Gekennzeichnet waren die Grenzen zwischen den Territorien durch Knicks und massige Grenzsteine. Im 19. und 20. Jahrhundert verschwand auf landwirtschaftlich genutzten Flächen ein großer Teil dieser sichtbaren Grenzen, doch in den Wäldern sind heute noch die Gräben als Relikte der einstigen Knicks und verwitterte Grenzsteine mit den Symbolen der jeweiligen Fürstentümer zu finden.

 

Georg Pfützenreuter (Mitte) und Gerold Wucherpfennig (rechts) gebe Einblicke zu den Grenzen des Eichsfelds

 

Die beiden Referenten, Georg Pfützenreuter aus Deuna und Gerold Wucherpfennig aus Seulingen, begrüßten zur Exkursion mehr als 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Startpunkt Seulinger Warte. Georg Pfützenreuter hatte seit Jahren die noch vorhandenen Eichsfelder Grenzsteine erforscht und auch im Eichsfeld-Jahrbuch 2022 in einem ausführlichen Beitrag die „Grenzregulierung von 1743/44 zwischen den Kurfürstentümern Mainz und Braunschweig-Lüneburg, insbesondere die Grenzversteinerung um das Dorf Rüdigershagen“ erörtert. Nun sollte es auf die Spurensuche entlang des Duderstädter Knicks am Westerberg bei Seulingen gehen. Die Seulinger Warte gehörte im 15. Jahrhundert zum Duderstädter Landwehrsystem, daher fand die Gruppe sowohl Grenzsteine mit dem Mainzer Rad als Symbol des Kurfürstentums Mainz, als auch die Wolfsangel als Symbol des Herzogtums Braunschweig-Lüneburg/Grubenhagen.

 

Etwas verwittert: Das Mainzer Rad auf dem Grenzstein am Westerberg

 

Noch deutlich zu erkennen: Die Wolfsangel als Symbol des Fürstentums Braunschweig-Lüneburg/Grubenhagen

 

Bei der Exkursion entstanden Gespräche, Austausch und neue Erkenntnisse – nicht nur über die wechselnden Grenzverläufe insbesondere am Duderstädter Knick, sondern auch über die Bedeutung von Sicherheit und Ressourcen für die Menschen in der Region.

Wer bei Wanderungen im Eichsfeld auf alte Grenzsteine stößt, kann Fotografien und Informationen zum Fundort an Georg Pfützenreuter schicken, der weiterhin alle noch sichtbaren Grenzsteine im Eichsfeld erfassen möchte.
Infos an georg.pfuetzenreuter@web.de.

 

Auf fast vergessenen Spuren entlang des Duderstädter Knicks auf dem Westerberg bei Seulingen

 

Weitere Informationen zu den Veranstaltungen des Heimatvereins Goldene Mark e.V. bei heimat-goldene-mark.de

 

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