Eine sommerliche Idylle an hübsch gedeckter Kaffeetafel? Der Schein trügt! Üble Verdächtigungen, harte Drogen, Hass und sogar Mord standen auf dem Programm bei der Lesung im Garten der Buchhandlung Gebr. Seseke, und zwar am helllichten Tag mitten in der Duderstädter Marktstraße vor zahlreichen Zeugen. Die beiden Autoren Barbara Merten und Helmut Exner stellten ihre neuesten Harz-Krimis vor, die auch einen Bezug zu Duderstadt haben.
Buchhändlerin Annegret Maring hatte die morgendliche Krimilesung organisiert und stellte noch ein paar zusätzliche Stühle auf, um alle Gäste unterzubringen. Helmut Exner ist ja kein Unbekannter im Eichsfeld, immerhin hat er mit „Tammo – Wunderkind wider Willen“ seinen 21. Krimi veröffentlicht. Zum Einstieg gab er einen kurzen Rückblick auf die Verlagsgeschichte, denn eigentlich hatte er sich mit seinem EPV Verlag in Duderstadt auf Elektronik-Fachbücher spezialisiert. „Zu trocken“ sei das irgendwann gewesen, und so kam die Belletristik dazu. Inzwischen haben 15 Autoren rund 70 Krimis im EPV Verlag herausgegeben.
Die Duderstädter Autorin Barbara Merten hatte mit Kinderbüchern angefangen, bis dann die Inhalte ihrer Geschichten mit der „Mordsmäßig“-Serie deutlich weniger harmlos wurden. „Mordsmäßig getroffen“ heißt ihr vierter Harz-Krimi, dessen Schauplätze aber auch in Duderstadt und sogar in den Alpen liegen. Nach einem mordsmäßigen Gedicht zum Einstieg gab die Autorin eine literarische Kostprobe um den Eichsfelder Hauptkommissar Schneider, der gern im Harz wandert und dabei über Kriminalfälle stolpert, die es aufzuklären gilt. Barbara Merten gelingt es, über ihre Themen auch aktuelle Fragen nach dem Umgang mit der Natur einzuflechten, wobei der Harz mit massenhaftem Baumsterben und der anstehenden Aufforstung die passende Kulisse bietet.
Helmut Exner stellte den neuen Fall von Lilly Höschen, der „Miss Marple des Harzes“ vor. Die kriminalistisch versierte Rentnerin, inzwischen 93-jährig und bissig wie eh und je, möchte ihrem einstigen Schüler Tammo, der als Wunderkind einige Schulklassen übersprungen hatte, jedoch auch immer als Außenseiter galt, helfen, als er Morddrohungen erhält. Die Geschichte beginnt 1984, als Tammo 9 Jahre alt war, und spielt schließlich 40 Jahre später im Harz, wo Tammo seine Eltern besuchen möchte. Hat der inzwischen gefeierte Wissenschaftler vielleicht eine außergewöhnliche Entdeckung gemacht, dass ihm dort jemand nach dem Leben trachtet?
Zwar wurde das Publikum im Cliffhanger entlassen, kann aber die Auflösung der Kriminalfälle selbst nachlesen. Es dankte mit Applaus für die spannenden und durchaus lustigen Einblicke in die beiden Buchneuerscheinungen, die ab sofort im Buchhandel erhältlich sind.
Mehr Infos unter harzkrimis.de.
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