Der Duderstädter Hansi Sondermann (1931 – 2024) war ein Multitalent. Er war als Schriftssteller, Schauspieler, Bildender Künstler, Komponist und Chronist tätig. In einer Ausstellung in der Duderstädter Kulturstube, Marktstraße 26, sind vor allem seine Bilder noch bis Freitag, 21. November 2025, zu sehen. Der Eintritt ist frei.
Die Ausstellung mit vielfältigen Zeichnungen und Malereien hatten die Ehefrau des Künstlers, Renate Sondermann, und seine Tochter Ariadne Sondermann vorbereitet. Zur Vernissage mit zahlreichen Gästen aus der Region gab es Einblicke in das Leben und Wirken des Künstlers. Seine Frau und seine Tochter lasen aus seinen literarischen Werken. Eine Festrede hielt der Wegbegleiter und ebenfalls namhafte Duderstädter Künstler Ulrich Hollmann. Den musikalischen Rahmen bot Matthias Lackner am Klavier.

Das künstlerische Interesse Hansi Sondermanns sei von jeher multidisziplinär gewesen, erzählte Renate Sondermann, und sein Herzenswunsch der Beruf des Schauspielers. Nach der erfolgreichen Eignungsprüfung an der Folkwang-UNI in Essen hielten ihn jedoch finanzielle Gründe sowie existenzielle Ängste davon ab, diesen Weg zu gehen. Er entschied sich für einen berufliche Laufbahn als Bankkaufmann.
Hansi Sondermann wurde als Kind und Jugendlicher durch die Kriegs- und Nachkriegsjahre geprägt. Diese Jahre hatte er schließlich literarisch aufgearbeitet, unter anderem in der Anthologie „Ich geh den Wall entlang“, in der Geschehnisse aus den 30er, 40er und 50er Jahren thematisiert werden. Der Roman „Ballade g moll“ in den 80-ziger Jahren war schließlich der Auftakt zu einer langen Auseinandersetzung mit Sprache und Form. Nach dem Ende seines Berufslebens war er einer der Ersten, der sich an der UdL (Universität des dritten Lebensalters) anmeldete. Seine literarische und schriftstellerische Tätigkeit wurde besonders als Mitglied der Schreibwerkstatt der UdL in Göttingen gefördert. Viele seiner Texte wurden in den gemeinsam erarbeiteten Anthologien veröffentlicht. Der Roman „Ballade g-Moll“ gilt neben den Anthologien als eines seiner zentralen Werke. Es folgten Kriminalgeschichten mit Lokalkolorit. Sein Spätwerk “Ein Windhauch“ enthält Gedichte, eigene Zeichnungen und Aquarelle.
Auch die Musik spielte eine wichtige Rolle. Er spielte Klavier und schrieb Chansons. Um seine Schauspiel-Passion trotz des unerfüllten Berufstraumes auszuleben, gründete er eine Theatergruppe, einen Filmclub und einen Literaturkreis.
In der Malerei begann er zunächst mit kleinformatigen Motiven, oft mit Bleistift oder Filzstift, die die Augen für Details schärften und den Blick auf das Wesentliche lenkten. Sein Gesamtwerk an bildnerischen Werken zeichnet sich durch eine große Vielfalt an Kunststilen aus.
Heute gilt das vielschichtige und multidisziplinäre Schaffen Hansi Sondermanns als wertvoller Beitrag zum kulturellen und historischen Gedächtnis des Eichsfelds.
Öffnungszeiten der Ausstellung: noch bis Freitag, 21. November von 11 bis 16 Uhr
(Titelbild: Vernissage der Sondermann-Ausstellung in der Kulturstube, Bürgermeister Thorsten Feike und Renate Sondermann, Foto: H. Mecke)
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