Duderstadt ist gemeinsam mit weiteren Städten Südniedersachsens sowie zahlreichen Trägern kultureller Einrichtungen an der Gründung des „Notfallverbundes zum Schutz von Kulturgut in Südniedersachsen“ beteiligt. Darin sollen die richtigen Experten schnellstmöglich reagieren und kooperieren können, wenn es zu Schäden durch Feuer, Wasser, technische Defekte oder äußere Gewalt am Kulturgütern käme.
Dazu informiert der Landschaftsverband Südniedersachsen:
Vierzehn Partner aus der Region Südniedersachsen, die Träger kulturgutbewahrender Einrichtungen (Museen, Archive, Bibliotheken) sind, gründen zum 1. Januar 2023 den „Notfallverbundes zum Schutz von Kulturgut in Südniedersachsen“. Die gemeinsame Unterzeichnung der Kooperationserklärung fand im Dezmeber 2022 im Alten Rathaus in Uslar statt.
Bundesweit gibt es 59 Notfallverbünde, die überwiegend einen städtischen Zuschnitt haben. Ein regionaler Notfallverbund im ländlichen Raum über mehrere Landkreise hinweg, wie er hier gegründet wurde, ist jedoch bisher ziemlich einzigartig. Initiator und Verbundkoordinator ist der Landschaftsverband Südniedersachsen e.V.. Archive Museen und Bibliotheken sind das lokale, regionale und nationale Gedächtnis der Menschen. Sie bewahren – im Falle der Archive tatsächlich im Wortsinn – die Identität einzelner Personen, der Kommune, der Region. Diese Objekte zu schützen ist ihre Aufgabe.
Feuerwehr und THW benötigen in Katastrophenfällen die Unterstützung von Fachleuten
In Südniedersachsen werden in vielen Einrichtungen Kulturgüter von städtischer, regionaler, nationaler und internationaler Bedeutung verwahrt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Durch Naturkatastrophen, Feuer, Wasser, technische Defekte, äußere Gewalt oder andere unvorhersehbare Ereignisse können jedoch bei jeder dieser Einrichtungen Schäden eintreten, denen mit eigenen Mitteln und Kräften allein nicht begegnet werden kann. Feuerwehr und Technisches Hilfswerk benötigen in Katastrophenfällen die Unterstützung von Fachleuten, um die Schäden am Kulturgut durch ihren Einsatz nicht noch zu vergrößern, die richtigen Prioritäten zu setzen und sachgerecht mit den geretteten Kulturgütern umzugehen.
Zweck des Notfallverbundes ist es, die Fachkräfte benachbarter Einrichtungen aktivieren zu können und deren schnelle Erreichbarkeit zu sichern, um im Notfall ausreichend sachkundige Helfer zur Verfügung zu haben. Um für den Fall einer akuten Katastrophe vorbereitet zu sein und sich gegenseitig unterstützen zu können, verabreden die Teilnehmenden des „Notfallverbunds Südniedersachsen“ sich bereits im Vorfeld durch Absprachen, bei Übungen oder bei Abstimmungen mit Behörden zu unterstützen. Zudem vereinbaren die Einrichtungen, gemeinsame Notfallvorsorge zu betreiben und sich in der Prävention fortzubilden um so Havarien im eigenen Haus nach Möglichkeit zu verhindern oder besser handhaben zu können. Damit wird Kulturgut durch die Bündelung von Kräften und Kompetenzen besser geschützt.
Mitglieder im Notfallverbund
Dem Notfallverbund Südniedersachsen sind die folgenden Träger, teilweise mit mehreren Einrichtungen, beigetreten bzw. werden ihm beitreten: Georg-August-Universität, Museum Friedland, Museum Schloss Fürstenberg, Land Niedersachsen, Landkreis Holzminden, Landschaftsverband Südniedersachsen, Stiftung Welterbe im Harz sowie die Städte Göttingen, Alfeld, Einbeck, Northeim, Seesen, Uslar und Duderstadt.
Zur Unterzeichnung anwesend waren
Klaus Hausmann, Museum Friedland
Museumsleiterin Ina Gravenkamp, Stadt Alfeld
Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek, Stadt Einbeck
Dezernentin Anja Krause, Stadt Göttingen
Bürgermeister Simon Hartmann, Stadt Northeim
Bürgermeister Torsten Bauer, Stadt Uslar
Stiftungsdirekter Gerhard Lenz, Stiftung Welterbe im Harz
Landrat Michael Schünemann, Landkreis Holzminden
Museumsleiter Dirk Stroschein, Stadt Seesen
Vorsitzender Dr. Peter Götz von Olenhusen, Landschaftsverband Südniedersachsen e.V.
Nadine Thiel vom Historischen Archiv Köln berichtete im Vorfeld der Unterzeichnung von verschiedenen Rettungseinsätzen für Kulturgüter, bei denen Sie als Restauratorin beteiligt war, unter anderem vom Einsturz des Stadtarchivs Köln. Ihr Vortrag zeigte sehr plastisch die Relevanz eines Notfallverbundes für kulturgutbewahrende Einrichtungen um im Fall einer Katastrophe schnell handlungsfähig zu sein.
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