Göttinger Literaturherbst 2025 im Duderstädter Ballhaus: Susanne Abel im Gespräch mit Andrea Strube

„Du musst meine Hand fester halten, No. 104“ lautet der Titel des neuen Buches von Susanne Abel. Der Göttinger Literaturherbst brachte die Bestsellerautorin nach Duderstadt. Im Ballhaus sprach sie mit Moderatorin Andrea Strube über den Entstehungsprozess des Romans und über den „Respekt vor dem Schweigen“.

Schon die beiden Bestseller „Stay away from Gretchen“ und „Was ich nie gesagt habe“ befassten sich mit den Lebenswelten in der deutschen Nachkriegszeit, mit Verlust und Umbrüchen, Urteilen, Schuldfragen und dem Schweigen, das bis in die Gegenwart „hallt“. Auch in der Lesung aus dem Roman „Du musst meine Hand fester halten, No. 104“ stellte Susanne Abel ihre beiden Protagonisten Hardy und Margret zunächst in der Zeit nach Ende des Zweiten Weltkriegs vor, wo sich die beiden Kinder in einem katholischen Heim kennenlernen und schießlich ein Leben lang verbunden bleiben. Und wieder arbeitete die Autorin mit Zeitsprüngen in die Gegenwart: Die junge Emily stellt Fragen zu ihrer eigenen Familiengeschichte.
Das Grauen begann für Hardy und Margret (und Millionen anderer Kinder) im Krieg, als sie ihre Familien verloren – und setzte sich fort in körperlicher und seelischer Gewalt, die sie im Heim erleiden mussten. Im Austausch mit Andrea Strube sprach Susanne Abel über ihre intensiven Recherchen, über Distanzaufbau (auch durch Humor), um das Traurige ertragen zu können und über ihren Respekt vor dem Schweigen derer, die „durch die Hölle gegangen sind“. Sie zeigte aber auch, wie wichtig und heilsam das Brechen des Schweigens sein kann und schlug einen Bogen von der deutschen Nachkriegsgeneration zu den Leiden, Verlusten und Traumata der heutigen Kinder in Kriegsgebieten.
Und vor allem ließ Susanne Abel in ihren Protagonisten – trotz des unermesslichen Leides, das sie ertrugen – Hoffnung wachsen, sodass sie sich schließlich in einer neuen Welt zurechtfanden und auch wieder Gutes und Schönes wahrnehmen und wertschätzen konnten.

Wer das Buch „Du musst meine Hand fester halten, No. 104“ noch nicht gelesen hatte, konnte es am Büchertisch der Duderstädter Buchhandlung Gebr. Seseke erhalten. Susanne Abel kam nach der Lesung zur Signierstunde ins Foyer des Ballhauses.

 

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Weitere Veranstaltungen des Göttinger Literaturherbstes 2025 im Eichsfeld:

Mi., 29. Oktober, 19 Uhr
„Ost*West*frau“ im Grenzlandmuseum
Die aktuell erschienene Anthologie „Ost*West*frau*“, herausgegeben von Franziska Hauser und Maren Wurster, setzt sich mit den Erfahrungen von Frauen in der Zeit der deutschen Teilung auseinander. Die Beiträge seien eine subjektive Erkundung, eine feministische Momentaufnahme, die Stereotype und gesellschaftliche Prägungen hinterfragen, heißt es in der Ankündigung. Franziska Hauser und Florian Werner, einer der Autoren, stellen das Buch im Gespräch mit Mira Keune, Geschäftsführerin des Grenzlandmuseums, vor. Ergänzend wird die Ausstellung »Frauen im geteilten Deutschland« präsentiert.


Do., 6. November, 19 Uhr

Emil und die Detektive mit Richy Müller und dem GSO
In Duderstadt liest der Schauspieler Richy Müller aus Erich Kästners zeitlosem Werk „Emil und die Detektive“, begleitet vom Göttinger Symphonie Orchester (GSO) unter der Leitung von Nicholas Milton. Vor fast 100 Jahren war „Emil und die Detektive“ das erste Buch weltweit, in dem Kinder nicht nur eine Rolle spielen, sondern selbst aktiv werden, denken und den Fall eigenständig lösen.

Tickets und Infos bei www.literaturherbst.com.

 

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