Die Familienbildungsstätte Untereichsfeld e.V. (Fabi) schließt zum Jahresende 2022. Doch die Angebote für Kinder und Familien können aufrechterhalten werden, und zwar durch ein erweitertes Angebot des Familienzentrums am Inklusiven Campus der Caritas Südniedersachsen. Auch die Mitarbeiterinnen der Fabi können zur Caritas wechseln und ihr Fachwissen dort einbringen.
„Nicht nur Corona hat das Bestehen der Fabi erschwert, auch die Rahmenbedingungen haben sich geändert“, erklärte Hermann Vorwald, Vorsitzender des Trägervereins der Fabi. Mit Pandemiebeginn mussten alle Kurse abgesagt werden, und da die Fabi sich aus den Überschüssen der Kurse finanziert, gab es hier drastische Einbußen. Aber auch erweiterte Betreuungsangebote an Schulen und Kitas sowie veränderte Schwerpunkte bei den Sponsoren hätten zu Rückläufen bei den Angeboten der Fabi geführt. Und schließlich würden mit den steigenden Energiekosten weitere Probleme dazukommen.
Veränderte Bedingungen in der Gesellschaft
Die zweite Vorsitzende Sr. Dr. M. Dorothea Rumpf ergänzte, dass die Fabi keinem Trägerverband angehöre und somit kein übergeordnetes „System zum Auffangen“ in finanziell schwierigen Zeiten hier greifen würde. Die Nennung der Gründe für das Schließen der Fabi und die damit verbundene Auflösung des Trägervereins sei aber in keiner Weise als Vorwurf gegen die Förderer zu verstehen, sondern lediglich als Wahrnehmung veränderter Bedingungen in der Gesellschaft.
Die Fabi wurde 2005 auf privater Initiative gegründet, und die finanzielle Aufstellung konnte zunächst nur für drei Jahre gewährleistet werden. „Umso mehr freut es uns, dass wir immerhin 17 Jahre lang die Arbeit der Fabi fortsetzen konnten“, sagte Sr. Dorothea Rumpf und nannte insbesondere als Förderer die Bürgerstiftung Duderstadt, die Sparkassen Stiftung, das Bistum Hildesheim, die Stadt Duderstadt, den Landkreis Göttingen und schließlich den Trägerverein der Fabi.
Delfi-Kurse und Familienangebote gibt es weiterhin
Wichtig sei allen Beteiligten allerdings, dass die Angebote wie Delfi-Kurse zur Entwicklungsförderung für Babys und weitere Familienangebote in und um Duderstadt aufrechterhalten werden könnten. „Familien und auch die Kommunen haben von der Angebotsvielfalt der Fabi profitiert“, sagte der Vorstandssprecher der Caritas Südniedersachsen Ralf Regenhardt. Daher sei man miteinander ins Gespräch gekommen. „Kompetenzbündelung in dieser Form kann nur zu etwas Gutem führen“, ergänzte Holger Gatzenmeyer vom Caritas-Vorstand.
Isabel Lubojanski, Leiterin des Caritas-Geschäftsbereichs Familienunterstützende Dienste, erklärte, dass die beiden hauptamtlichen Mitarbeiterinnen der Fabi viele Zusatzqualifikationen mitbrächten. So sei es auch für das Familienzentrum der Caritas eine Bereicherung, die beiden Fachkräfte nach den entsprechenden Bewerbungsverfahren zu übernehmen. Die Caritas möchte die Angebote in den umliegenden Gemeinden ebenfalls gewährleisten, um z. B. jungen Eltern mit ihren Babys lange Anfahrtswege zu ersparen. Die Angebotsvielfalt könne im Familienzentrum in Duderstadt sowie im „Familienzentrum mobil“ in den Ortschaften aufgestockt werden, z.B. in den Bereichen Waldpädagogik, Musik, Präventionsarbeit und bei der frühkindlichen Förderung.
Optimistischer Blick in die Zukunft
Die städtische Direktorin Annelore von Hof dankte der Fabi für die jahrelange hervorragende Arbeit und sagte im Namen der Verwaltung nun eine entsprechende Unterstützung für die übernommene und sich weiterentwickelnde Angebotspalette der Caritas zu. Wie diese aussehen werde, könne erst nach der Ratssitzung im Dezember genauer formuliert werden. „Im Gehen wird sich der Weg erschließen“, sagte Annelore von Hof. Auch Isabel Lubojanski erklärte, dass sich die Angebote entsprechend der Nachfrage „step by step“ weiterentwickeln würden. Sie sollten niedrigschwellig und für alle Familien zugänglich sein. Bis zum Jahresende wolle man auch mit weiteren Förderern Gespräche führen. Doch alle Beteiligten blickten nun mit gebündelten Kräften optimistisch in die Zukunft.
ClanysEichsfeldBlog Duderstadt Fabi CaritasSüdniedersachsen