Mit dem LNS-Park hat Duderstadt eine echte Perle im Stadtkern. Das Erholungs- und Freizeitgelände haben die LNS-Gesellschaft und die Stadt Duderstadt mit Unterstützung von Rockstar Peter Maffay und Ottobock-Chef Hans Georg Näder besonders für Kinder noch einmal aufgewertet. Tabaluga und seine Freunde sowie der grimmige Schneemann Arktos wachen nun als große Metall-Figuren über das Areal, das seit dem Eichsfeld-Festival 2019 „Tabaluga-Spielplatz“ heißt – eingeweiht von Peter Maffay höchstpersönlich.
Am 22. April 1994 wurde in Duderstadt die Landesausstellung Natur im Städtebau eröffnet. Um als Austragungsort für dieses Projekt des Landes Niedersachsen ausgewählt zu werden, mussten bestimmte Auflagen erfüllt werden: Ökologische Aspekte und eine Verkehrsberuhigung sollten bei Sanierungs- und Umbaumaßnahmen einfließen, um beispielhaft zu demonstrieren, mit welchen Mitteln das Leben in der Stadt gesünder und attraktiver gestaltet werden kann. So ist in diesem Zusammenhang die Fußgängerzone mit wieder geöffnetem Brehmebachlauf entstanden, die historische Stadtmauer wurde saniert, Fuß- und Radwege konnten gebaut werden, und hinter der Leddergasse ist auf den Freiflächen ein ca. 16 ha großes Landesgartenschaugelände entstanden: der LNS-Park. Bis Oktober 1994 besuchten rund 375.000 Gäste die Landesausstellung Natur im Städtebau in Duderstadt. An 170 Tagen standen mehr als 1000 Veranstaltungen auf dem Programm.
Wasser ist auch heute noch ein wichtiges Element im LNS-Park. Am Obertorteich nisten Enten, Libellen, Amphibien, Fledermäuse und viele Kleinstlebenwesen. Gleich neben dem Teich können Kinder (und Erwachsene) Wasserläufe in steinernen Becken mit mechanischen Elementen spielerisch verändern. Auf der anderen Seite der kurzen Unterführung durch den Stadtwall bietet ein größtenteils naturbelassenes Feuchtbiotop noch viel mehr Lebensräume für kleine Wildtiere und Pflanzen mitten in der Stadt. Direkt an den Rundweg grenzen die Bürgergärten, wo vor den historischen Gartenhäuschen Gemüse angebaut wird.
Wasser ist auch ein großer Spaßfaktor auf dem Spielplatz – nur ein paar Meter von der Fußgängerzone entfernt und für Kinder aus fast allen Schulen und Kindergärten in der Innenstadt bequem und sicher über den Wall zu erreichen. An Pumpen, Fließbecken und zum Teil selbst gebauten Gräben lässt sich herrlich mit Wasser und im feinen Sand spielen.
Direkt neben der LNS-Bühne, wo im Sommer zahlreiche Veranstaltungen stattfinden, gibt es diverse Klettergerüste, Rutschen, Schaukeln, Karussells, Sandkisten, Trampoline, einen Basketballkorb und ein Volleyballnetz sowie eine Rollstuhlschaukel. Viele der Spielgeräte werden von alten Laubbäumen überschattet, nur über der Sandkiste muss in der warmen Jahreszeit ein Sonnensegel aufgehängt werden.
Büsche, Bäume und die Spielgeräte bieten Verstecke und lassen Kindern die Möglichkeit, Fantasiewelten zu schaffen und dabei die Natur zu entdecken. Dass im Herbst dann auch mal Laub herabfällt, ist ein natürlicher Prozess – und nicht etwa Unordnung. Auch die immer wieder auflebenden Diskussionen um Wildwuchs an manchen weniger frequentierten Ecken sind heute nicht mehr zeitgemäß. Gerade die heimischen Wildpflanzen sind ein immens wichtiger Beitrag zum regional angepassten Ökosystem.
Unterhalb der Basilika St. Cyriakus und der historischen Stadtmauer findet man Sitzgelegenheiten an einer großen Wiese, die viel Platz für Ballspiele und zum Toben bietet. Außerdem gibt es am Rundweg im Park einen Fitness-Parcours, wo Erwachsene verschiedene Geräte kostenfrei und an der frischen Luft ausprobieren können.
Der LNS-Park stellt auch 25 Jahre nach der Landesausstellung eine hohe Aufwertung der Duderstädter Innenstadt dar. Brauchen wir also noch mehr Spielgeräte in der Fußgängerzone? Oder könnte man stattdessen die Idee einer kleinen Park-Gastronomie wieder aufleben lassen? In Bayern funktioniert das Selbstbedienungsprinzip in den Biergärten hervorragend, und Familien dürfen dort sogar das eigene Essen mitbringen, wenn sie die Getränke am Stand kaufen. Allerdings sollten dann auch nicht-alkoholische Getränke deutlich günstiger sein als Bier. Insgesamt macht das Gelände wieder einen sauberen, harmonischen und idyllischen Eindruck – auch dank der Bauhof-Mitarbeiter, die das ganze Areal den Jahreszeiten entsprechend pflegen.
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