Wirksame und unkomplizierte Hilfe nach der Flutkatastrophe im Westen Deutschlands: dafür gründete sich im Juli 2021 das Bündnis „Gemeinsam sind wir stark: Duderstadt hilft dem Ahrtal“. In kurzer Zeit gingen über 31.000 Euro auf den Duderstädter Spendenkonten von Deutschem Roten Kreuz und Caritas ein. „Wir sind weiterhin überwältigt von dem großen Zuspruch und sehr froh, das Geld für wirklich gute und dauerhafte Hilfen verwenden zu können“, erklärt Duderstadts Bürgermeister Thorsten Feike ein gutes Jahr später.
Das Deutsche Rotes Kreuz (DRK), die Malteser und die Caritas Südniedersachsen haben 2021 mit der Stadt Duderstadt ein gemeinsames Spenden- und Hilfsbündnis für Menschen in der betroffenen Region gestartet. Ziel war, mit der Kooperation mehr Klarheit zu schaffen, wohin die Spenden gehen, und auch nachhaltig helfen zu können.
Material für Breitenausbildung und Erste Hilfe
Das Resultat: Rund 10.900 Euro wurden vom DRK-Kreisverband Duderstadt an das Deutsche Rote Kreuz im Ahrtal überwiesen. Dort waren immense Schäden entstanden am Material für die Breitenausbildung und für die First Responder (Ersthelfer vor Ort). Die Spende wurde daher in neue Materialien wie Übungspuppen und Defibrillatoren investiert. „So konnten wir schnell die durch die Fluten verlorenen Geräte ersetzen“, berichtet Markus Teichert, Vorsitzender des DRK-Kreisverbands Duderstadt. Dies komme direkt der gesamten Bevölkerung zugute, denn nur mit dem entsprechenden Equipment und Know-how könne im Notfall verletzten Menschen geholfen werden.
Aufsuchende Sozialarbeit
Auf etwas andere Art und Weise werden die weiteren 21.389,69 Euro genutzt. Sie finanzieren auch aktuell noch mindestens bis zum Jahresende 2022 ein Caritas-Projekt der aufsuchenden Sozialarbeit. „Wir stellen uns damit der großen Herausforderung, Menschen wieder ins Miteinander zu bringen, ihnen Hoffnung und Mut zu schenken“, sagt Ralf Regenhardt, Vorstandssprecher der Caritas Südniedersachsen. Das Projekt habe vor allem ältere Menschen im Blick, die sonst keine Ansprechpersonen haben. Die Idee dazu sei ziemlich schnell von der Caritas Ahrweiler entwickelt worden.
„Wir haben die Lücke gesehen, denn viele andere Gruppen wie Familien oder Kinder und Jugendliche wurden in anderen Projekten und Diensten direkt begleitet“, berichtet Richard Stahl, Geschäftsführer der Caritas Ahrweiler im Caritasverband Rhein-Mosel-Ahr e.V.. Zur Zielgruppe des Caritas-Projekts gehören ältere, kranke und anders beeinträchtigte Menschen. „Oft haben sie ihre sozialen Netzwerke verloren, ihr Alltag hat sich verändert, weil ihre Häuser oder Wohnungen zerstört wurden“, gibt Caritas-Mitarbeiterin Tina Heidger zu bedenken. Sie hat das Projektkonzept erstellt und ist für die Umsetzung zuständig. „Viele Treppenlifte oder Rampen funktionieren nicht mehr, die Menschen wohnen unter ganz anderen Umständen, etwa auch weiterhin noch bei Freunden oder Verwandten“, erklärt sie.
So gebe es auch über ein Jahr später noch viele von der Flut direkt Betroffene, die nur eingeschränkt mobil sind und Beratungsangebote anderswo schlecht oder gar nicht erreichen könnten. „Solche Menschen leiden auch unter Einsamkeit. Daher haben wir eine aufsuchende Sozialarbeit aufgebaut, mit der Begegnungszeit geschenkt wird. Wir hören uns Sorgen und Nöte an und organisieren bei Bedarf Unterstützung“, beschreibt Tina Heidger den Projektinhalt und damit das, was durch die Geldspenden aus Duderstadt und der Umgebung möglich gemacht wird.
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