In den Herbtsferien waren wieder die Duderstädter Graffiti-Sprayer aktiv, und zwar gleich an mehreren Orten. In Fuhrbach wurden ortstypische Motive ans Trafohaus am Ortseingang gesprüht, im Duderstädter Siebigsfeld ging es künstlerisch in den Weltraum.
Entstanden ist die Graffiti-Gruppe nach der Jugendzukunftskonferenz 2015, welche die Stadtentwicklungsgesellschaft Duderstadt 2030 (damals noch Duderstadt 2020) initiiert hatte. Die Jugendlichen hatten ihren Wunsch geäußert, legale Möglichkeiten für Graffiti zu bekommen, und über das Projekt „Duderstadt wird bunt“ bildete sich die Gruppe, die – mit zum Teil wechselnden Mitgliedern – bis heute aktiv ist. Vor allem die EEW (Eichsfelder Energie- und Wasserversorgungs GmbH) stellte in den darauffolgenden Jahren immer wieder die leeren Betonwände der Trafohäuschen für künstlerische Aktionen der Jugendlichen zur Verfügung.
„Die Graffiti-Themen haben meistens etwas mit der näheren Umgebung des Trafohäuschens zu tun. Die Entwürfe werden vorher bei der EEW vorgelegt und müssen genehmigt werden“, erklärte Susanne Bednorz, Projektmanagerin bei Duderstadt 2030 und Leiterin der Graffiti-Gruppe. So sind auf dem Häuschen in Fuhrbach heimische geschützte Tiere zu sehen wie der Mauersegler und der seltene Ölkäfer – und der Flamingo. Letzterer ist das Maskottchen der Fuhrbacher Schützendamen.
Im Siebigsfeld in Duderstadt stand mitten in einer reinen Wohngegend jedoch kein besonderes Thema im Vordergrund. So entschloss sich die Gruppe, den Blick mal ganz weit über den Tellerrand schweifen zu lassen, und es entstand ein Weltraumbild mit Erde, Mond und Planeten. „Dabei konnten wir gleich noch andere Techniken ausprobieren“, erläuterte Christine Boes. Die Kunstlehrerin begleitet die Projekte ebenfalls seit 2015.
An den Graffiti-Aktionen in den Herbstferien waren unter der Leitung von Susanne Bednorz und Christine Boes weiterhin beteiligt: Frieda Boes, Lisa Bednorz, Lisa Schröter, Fabienne Schneemann, Karla Diedrich, Jonas Schneegans, Anna Schneegans und Jasmin Laimina. Stefan Burchard, Projektmitarbeiter bei Duderstadt 2030, assistierte und versorgte die Gruppe mit Getränken und Mittagessen.
Auch nach den Ferien sind noch weitere Graffiti-Projekte geplant. Wer sich mit einbringen möchte, kann Kontakt zu Susanne Bednorz über info@duderstadt2030.de aufnehmen.
Eine weitere Aktion für alle interessierten Kinder und Jugendlichen von 3 bis 18 Jahren wird bis zum 30. November 2020 angeboten. Da die Corona-Pandemie die im Frühjahr geplante Aktion „Zugwaggons für Duderstadt“ lahmlegte, wird die nun nachgeholt. Ziel ist, der grauen Mauer am Duderstädter Bahnhof Farbe zu verpassen. In Kooperation mit den dort angrenzenden Geschäften Easy-Apotheke, dm-Markt und VR-Raiffeisenmarkt sowie mit den Kitas und Schulen können die Teilnehmer*innen Zugwaggon-Vorlagen individuell gestalten. Die Vorlagen gibt es entweder in einem der teilnehmenden Geschäfte am Bahnhof oder in der Duderstadt-2030-Geschäftsstelle in der Marktstraße 28. „Wir empfehlen kräftige Farben, also Wachsmalstifte, Tusche oder Filzstifte. Buntstifte sind meistens nicht so gut zu sehen“, gibt Susanne Bednorz Tipps. Die Gestaltungsmotive sind frei wählbar. Die eingereichten Werke werden eingescannt, auf Anti-Graffiti-Platten gedruckt und schließlich an der grauen Wand am Bahnhof der Öffentlichkeit präsentiert.
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