„Das Ende der Kreidezeit in Duderstadts Schulen rückt näher“, gibt die Stadt Duderstadt bekannt. Die acht Grundschulen im Stadtgebiet und in den zugehörigen Dörfern werden mit 22 digitalen Tafeln ausgestattet. Ein vielseitig einsetzbares Touch-Display, auf dem sogar mit dem bloßen Finger geschrieben oder getippt werden kann, löst die grünen Wandtafeln und die Kreide ab.
Die Janusz-Korczak-Grundschule und die St.-Elisabeth-Schule in Duderstadt wurden bereits mit den digitalen Tafeln ausgestattet. „Alle Beteiligten sind begeistert“, kommentierte Tanja Niederstraßer, Schulleiterin der St.-Elisabeth-Schule, die ersten Erfahrungen nach den Osterferien. Auch wenn die Schülerinnen und Schüler „ein wenig wehmütig waren, als sie sich von ihren grünen Tafeln verabschieden mussten“, wie Niederstraßer beobachtete, würden die Digitaltafeln viele neue Möglichkeiten der Unterrichtsgestaltung bieten.
So ist die von der Stadt Duderstadt angeschaffte Digitaltafel mit zwei Whiteboardflügeln und einer elektrischen Höhenverstellung ausgestattet. Daneben gibt es etwa Funktionen zur Kommentierung, zum Halten von Präsentationen oder Videokonferenzen sowie zur Nutzung von Webbrowser-Anwendungen. Laptops und (Schüler-)Tablets können jederzeit mit der digitalen Tafel verbunden werden. Zusätzlich kann über den Web-Zugang die Lernsoftware der Schulbuchverlage genutzt werden.
Das schafft in der Praxis gleich mehrere Vorteile: „Die Arbeitsergebnisse der Kinder können mit einem schuleigenen Tablet abfotografiert und auf die Tafel gespiegelt werden. So können es alle Kinder sehen und das Arbeitsergebnis, beispielsweise den Rechenweg zu einer Matheaufgabe, kann im Plenum besprochen werden“, erklärt Tanja Niederstraßer. Zudem werden auch interaktive Einsätze möglich, die es mit der alten Tafel natürlich nicht gab: „Kurze Filme und Videos können – in einer sehr guten Klang- und Bildqualität – direkt im Klassenraum angeschaut und in den Unterricht einbezogen werden“, beschreibt die Schulleiterin die Veränderung.
Vor der Auslieferung der Tafeln brauchte es allerdings einiges an technischer Vorarbeit. So wurden die Gebäude aufwendig elektronisch verkabelt und mit einer WLAN-Infrastruktur ausgestattet.
„Es ist eine große Vereinfachung im Arbeiten mit den Schülerinnen und Schülern“, findet auch Manfred Görth, Leiter der Janusz-Korczak-Grundschule. Die Kinder könnten jetzt alles Schritt für Schritt nachvollziehen und eine neue Unterrichtsstunde könnte nahtlos an die letzte anknüpfen. Hierzu reiche es, das Tafelbild abzuspeichern und beim nächsten Mal einfach wieder aufzurufen. Vorbei also die Zeiten, in denen viele Minuten lang damit zugebracht werden musste, um Tafelbilder zu erstellen oder wegzuwischen.
Der Schulleiter bemerkte im Verhalten der Kinder: „Sie sind wesentlich konzentrierter.“ Er führt dies auf die multivisuellen Reize der Digitaltafeln zurück. „Zahlen und Buchstaben leben jetzt regelrecht“, so Görth. Das schaffe Aufmerksamkeit und sorge für mehr Interesse am Unterricht.
Bis zum Jahresende sollen alle Klassenräume der acht Grundschulen entsprechend ausgestattet werden. Im Rahmen der Digitalisierung an den Grundschulen stehen der Stadt Duderstadt Mittel aus dem Förderprogramm „Digitalpakt“ des Landes Niedersachsen in Höhe von rund 370.600 Euro zur Verfügung, welche vorrangig für die gebäudetechnische Infrastruktur (Verkabelungsarbeiten) sowie die Einrichtung des schulischen WLANs zu verwenden sind. Die Fördergelder decken allerdings nicht alle entstehenden Kosten. 150.000 Euro für die Anschaffung der Tafeln werden hauptsächlich aus städtischen Haushaltsmitteln finanziert.
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