Die Ereignisse von Jahrhunderten scheinen der Burg Hanstein bei Bornhagen bis heute in den Mauern zu stecken. Über die erste Zerstörung wird bereits 1070 berichtet, und im Laufe der Geschichte folgten weitere.
Die heutige Ruine bietet eine eindrucksvolle Kulisse für Mittelalterfeste (hier wurden Szenen für den Kinofilm „Der Medicus“ gedreht), aber sie ist auch beliebtes Ausflugsziel für Wanderer und Touristen. Vom Burgfried aus blickt man über das Werratal, den Thüringer Wald, die Göttinger und Eichsfelder Berge und den Hohen Meißner. Der Heimatverein Hanstein/ Bornhagen ist mit stetiger Sanierung und Erhaltung der Ruine beschäftigt, kümmert sich um die Wanderwege oder um die wirtschaftliche und kulturelle Nutzung der Burg.
Eine der schönsten Strecken führt vom Parkplatz unterhalb der Burgruine durch den Mischwald zur Teufelskanzel. Nach etwa 4 Kilometern Fußmarsch auf dem markanten Sandsteinfelsen angelangt, haben die Wanderer einen weiten Blick über die Werraschleife. Der Teufel habe der Sage nach den Felsen vom Brocken bis zum Hohen Meißner schleppen wollen. Mit den Hexen hatte er gewettet, dass er das schaffen würde. Doch am Höheberg versagten seine Kräfte, und er ließ den Felsen dort fallen, wo er bis heute aus dem Wald herausragt. Die Wette hatte er natürlich verloren. Direkt unterhalb der Teufelskanzel steht ein urgemütliches „Hexenhäuschen“ mit malerischem Biergarten mitten im Wald.
Sagenhaft ist auch der unterhalb der Burg Hanstein liegende historische Klausenhof. Auf der Speisekarte stehen kreativ zubereitete regionale Speisen, und unter den alten Linden im Biergarten ist bei schönem Wetter kaum ein Platz zu ergattern. Im angrenzendem Wurstmuseum können sich die Besucher über die traditionelle Hausschlachtung informieren. Und wenn der Wirt Klaus Röhrig etwas Zeit hat, führt er auch gern durch die historischen Räume des alten Gemäuers, das nach seinem Fast-Verfall zu DDR-Zeiten in aufwendiger Sanierung zu neuem Leben erweckt wurde – und zwar ohne seinen historischen Charme einzubüßen.