Einblicke in die Geschichte des Polte Werks gibt der Buchautor Frank Baranowski am Samstag, 8. November 2025, im Duderstädter Rathaussaal. Im Rahmen der Buchpräsentation „Das Polte Werk Duderstadt – Rüstungsproduktion im Schatten des KZ“ werden Exponate zu sehen sein, welche die Inhalte des Buches vertiefen. Beginn ist um 19 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Nach der Begrüßung der Gäste durch Bürgermeister Thorsten Feike wird Friedhart Knolle, Heimatforscher zur NS-Geschichte in der Harzregion, ins Thema einführen. Anschließend wird Frank Baranowski sein Buch vorstellen und mit einem Bildvortrag zum Polte Werk und dem Außenkommando des KZ Buchenwald ergänzen. Nach einer Diskussionsrunde besteht die Möglichkeit zum Austausch bei einem kleinen Sektempfang.
Zum Buch:
Frank Baranowski ist in unmittelbarer Nähe des ehemaligen Werkgeländes aufgewachsen. Er verbindet die Ergebnisse sorgfältiger Recherchen mit bewegenden familiären Erinnerungen. Seine Großmutter arbeitete einst an den Werkbänken und wehrte sich gegen eine Ausbildung zur KZ-Aufseherin. Es erzählt vom Aufstieg eines Industriebetriebs, der unter dem Deckmantel wirtschaftlicher Erneuerung Menschen ausbeutete – vom verzweifelten Werben um Arbeitskräfte, von italienischen Fremdarbeitern, jungen Frauen aus Frankreich, Serbien und Kroatien, von Ostarbeiterinnen aus der Sowjetunion und Polen. Von den KZ-Baracken der Jüdinnen, misshandelt und ausgezehrt, deren Stimmen in erschütternden Zeugnissen erhalten sind. Zugleich ist es ein Buch über Menschlichkeit in unmenschlicher Zeit – über stille Helfer wie Gustav Nothnagel, einst selbst KZ-Häftling und später Wachmann in Duderstadt, der half, wo er konnte.
Drei Jahrzehnte nach der ersten Monografie zeigt sich das Thema aktueller denn je. Neue Quellen und Perspektiven werfen Licht auf ein verdrängtes Kapitel regionaler Geschichte.
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