Ausflugstipp: Sonderausstellung im Forum Wissen bietet virtuelle Reise zum „Digital Forest“

Im Forum Wissen, dem Wissensmuseum der Universität Göttingen, wurde eine neue Sonderausstellung eröffnet. Unter dem Titel „Digitaler Wald. Eine virtuelle Reise in die Klimaforschung“ werden innovative Forschungsmethoden und -ergebnisse den Anfängen der Klimaforschung und der Frage nach dem Handeln gegenübergestellt. Basis für die Ausstellung ist ein Forschungsprojekt im Nationalpark Hainich.

„Die Idee stammt schon aus dem Jahr 2019, also kurz nachdem die Trockenheit 2018 das Sterben von Fichte, aber auch Buche, deutlich sichtbar machte“, erklärte der Bioklimatologe Prof. Dr. Alexander Knohl bei der Eröffnung der Ausstellung, deren digitales Format eine große Spannbreite an Möglichkeiten biete, um sich den Themen Wald- und Klimaforschung zu nähern.

Kurator Karsten Heck erläuterte dabei die Rolle des Museums: „Parallel zur Vorstellung des Forschungsprojektes können wir im Forum Wissen den Transfer zur breiten Öffentlichkeit bieten, ergänzt um historische Formate. In der aktuellen Klimadebatte geben wir Anstöße zu eigenen Handlungsmöglichkeiten. So wird die Ausstellung, unterteilt in fünf Sektionen, zum Gesamterlebnis.“

 

Kurator Karsten Heck, Prof. Dr. Alexander Knohl und Dr. Ramona Dölling (v.l.)

 

Die Titel der fünf Sektionen lauten:

  • Klimaforschung, historisch und heute
  • Treibhausgase und globale Erwärmung
  • Funktion des Waldes
  • Messtechniken im digitalen Wald
  • Vom Wissen zum Handeln

Dass jedoch offensichtlich viel zu langsam gehandelt wird, verdeutlicht eine Timeline, die wissenschaftliche Erkenntnisse, sichtbare Klima- und Umweltveränderungen und politische Entscheidungen miteinander in Verbindung setzt. In der Ausstellung werden zudem einige historische Exponate gezeigt, um die Entwicklung der Wetter- und Klimaforschung seit Ende des 18. Jahrhunderts bis heute darzustellen. Und auch der wirtschaftliche Aspekt der Waldnutzung und des nachhaltigen Rohstoffes Holz fließt mit ein. Doch der Schwerpunkt liegt auf der Vorstellung innovativer Sensortechnologien und neuer Möglichkeiten der Datenanalysen zur Klimaforschung mit Hilfe von KI (Künstliche Intelligenz).

Diese Technologien werden zurzeit bei einem Forschungsprojekt im Nationalpark Hainich eingesetzt, der als einer der ursprünglichsten Wälder Mitteleuropas gilt. Dort wird von vier Forschungsgruppen mit unterschiedlichen Methoden der Zustand des Waldes gemessen, der Wassertransport der Bäume von den Wurzeln bis zur Krone, die Verdunstungsleistung, die CO₂ -Speicherung, die meteorologischen Bedingungen und die Reaktionen der Bäume auf Dürre. Per Lasertechnologie werden digitale Kopien der Bäume erstellt, die z.B. Dürreschäden sichtbar machen. Satellitenbilder verdeutlichen die Veränderungen des Waldes aus der Vogelperspektive. Die Besucher*innen der Ausstellung können virtuell direkt zur Forschungsstation im Nationalpark Hainich reisen und an den Erkenntnissen teilhaben.

 

3D-Laserscan aus dem Nationalpark Hainich, ©Uni Göttingen, Dominik Seidel

 

Anhand einfacher Modelle und Schautafeln erläuterte die Kuratorin Dr. Ramona Dölling bei der Ausstellungseröffnung die chemischen Hintergründe der globalen Erwärmung. Hier wird auch für Laien nachvollziehbar, wie der natürliche Treibhauseffekt durch menschliche Faktoren wie Industrie, Tierhaltung oder auch Waldbrände verändert wird und zur Erderwärmung führt.
An einer Spielstation können nicht nur Kinder durch Ausprobieren erfahren, welche Handlungsweisen und Entscheidungen das gesamte Klimasystem der Erde zum Kippen bringen.

Da Maßnahmen zum Wald- und Klimaschutz allerdings auch aus diversen Interessensgebieten heraus diskutiert werden, wurden verschiedene Statements aus Waldschutz, Klima-Aktivismus und Politik an einer der Sektionssäulen in der Ausstellung platziert. Die unterschiedlichen Standpunkte, selbst formuliert von den jeweiligen Gruppen, sollen den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft vorantreiben.
Im Übrigen wurden für die Ausstellung vor allem recycelte Elemente aus anderen Ausstellungen verwendet.

 

Die Säulen informieren über die fünf Sektionen der Sonderausstellung

 

Die Sonderausstellung basiert auf dem Forschungsprojekt „Digital Forest“ des Landes Niedersachsen. Partner ist der Nationalpark Hainich in Thüringen, wo die Ausstellung im Lauf des Jahres 2024 ebenfalls zu sehen sein wird. Am Forschungsprojekt beteiligt sind die Abteilungen Bioklimatologie, Waldbau und Waldökologie der gemäßigten Zone sowie Räumliche Strukturen und Digitalisierung von Wäldern der Universität Göttingen, außerdem das neue Fernerkundungszentrum für Erdsystemforschung der Universität Leipzig.

Die Sonderausstellung „Digitaler Wald. Eine virtuelle Reise in die Klimaforschung“ ist noch bis zum 4. Februar 2024 im Forum Wissen zu sehen. Öffnungszeiten dienstags bis sonntags 10 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei. Das Wissensmuseum der Georg-August-Universität befindet sich direkt am Göttinger Hauptbahnhof im einstigen Domizil des Zoologischen Instituts. Ein Artikel im Magazin der Online-Plattform kulturis des Landschaftsverbands Südniedersachsen gibt weitere Einblicke in die Ausstellungsbereiche, Möglichkeiten und Pläne des interaktiven Museums.

 

Kulturis

 

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