Die Lutherstadt Eisenach liegt keine 80 Kilometer südlich von Duderstadt entfernt. Das lohnt sich für einen Tagesausflug an historische und geradezu märchenhafte Orte – von der Wartburg durch die Drachenschlucht bis zur Elfengrotte.

Die Wartburg thront seit fast 1000 Jahren auf einem Felsgrat über dem thüringischen Städtchen Eisenach. In dem imposanten spätromanischen Bauwerk sang schon Walther von der Vogelweide (12. Jh.), mittelalterliche „Popstars“ lieferten sich den berühmten Sängerkrieg, die heilige Elisabeth wirkte u.a. auf der Wartburg (1211 – 1227), und hier übersetzte Martin Luther um den Jahreswechsel 1521/22 das Neue Testament in nur 11 Wochen ins Deutsche.

Große Teile der mittelalterlichen Festung zerfielen allerdings im Laufe der nachfolgenden Jahrhunderte. Die Ruine wurde erst ab 1853 wieder aufgebaut, zum Teil allerdings so, wie man sich damals eine Burg in einem romantisierten Mittelalter vorstellte. Nach umfangreichen Restaurierungen nach der Wende wurde einiges von der frei erfundenen Innenausstattung aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert wieder entfernt. Erhalten blieben aber beispielsweise die Mosaike in der Elisabethkemenate, die Stationen im Leben der Heiligen Elisabeth darstellen und zwischen 1902 und 1906 von August Oetken im neobyzantinischen Stil gestaltet wurden.

Auch der Konzertsaal, an dessen Architektur sich im 19. Jahrundert Franz Liszt mit seinen Kenntnissen zur Akustik einbrachte, blieb erhalten. Der Tannhäuser von Richard Wagner – die Oper thematisiert den Sängerkrieg auf der Wartburg – wird hier regelmäßig aufgeführt. Die vielfältigen Wartburgkonzerte gehören zu den traditionellen Radio-Konzertreihen bei Deutschlandfunk Kultur.

Seit 1999 gehört die Wartburg wegen ihrer „herausragenden kulturgeschichtlichen Bedeutung“ zum UNESCO Weltkulturerbe. Heute ist sie mit rund 400.000 Besuchern pro Jahr ein wahrer Touristenmagnet, bietet Gastronomie mit Biergärten, Souvenirs, Kulturveranstaltungen, Sonderausstellungen (noch bis zum 6. November 2022: „Luther übersetzt. Von der Macht der Worte“) und mehr. Trotz den täglichen Trubels lohnt sich ein Besuch des eindrucksvollen Bauwerks. Alle wichtigen Eckdaten erfährt man auf einer Führung durch die Innenbereiche der Burg. Öffnungszeiten und Preise HIER.




Drachenschlucht
Doch die Wartburg ist nicht das einzige Highlight rund um Eisenach. Wer es gern naturnah und märchenhaft mag, sollte sich aufmachen in die Drachenschlucht, die – und das ist wegen der Akustik auch ein Nachteil – entlang der B 19 südlich von Eisenach liegt. Vorteil ist, dass reichlich Parkplätze vorhanden sind, z.B. am “Waldhaus Sängerwiese”. Das Eingansgportal zur Drachenschlucht liegt nur rund 3,5 km von Eisenach entfernt, zu Fuß von der Wartburg nur rund 2,5 km.



Die Schlucht befindet sich im Naturschutzgebiet “Wälder mit Schluchten zwischen Wartburg und Hohe Sonne”. Zwischen hohen Felswänden und engen Passagen herrscht hier auch im Hochsommer angenehme Kühle. Seltene Moose und Farne und auf diesen feuchten Lebensraum spezialisierte Tiere wie Feuersalamander, Flusskrebse und Felsenschnecken sind hier beheimatet.

Die Drachenschlucht selbst ist nur ca. 2,5 km lang und mündet an der Hohen Sonne auf den Rennsteig. Der Wildbach zwischen den Felswänden wurde mit Gittern bedeckt, sodass die Füße beim Wandern trocken bleiben. Mehrere Rundwege in verschiedenen Längen bieten Touren durch malerisches Waldgebiet, z.B. zur Elfengrotte oder Luisengrotte und zu Aussichtspunkten wir Marienblick oder Drachenstein.


Weitere Infos gibt es bei der Tourist-Information Eisenach: https://www.eisenach.info/de/
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