Arbeitsleben neu denken – mit New Work Eichsfeld

New Work – dahinter verbergen sich Möglichkeiten, seine Arbeit effizienter und mit größerer Freude zu erledigen und dabei auch noch seine persönliche Work-Life-Balance zu verbessern. Wer will das nicht? Also nahmen wir am Erlebnisworkshop in Duderstadt teil, um solchen vielversprechenden Aussichten auf den Grund zu gehen. Den Raum für New Work Eichsfeld stellte David Gerlach, Inhaber des Optiker-Geschäfts Draeger & Heerhorst, zur Verfügung.

Wir waren neugierig. Immerhin sollte es hier um Netzwerke und um das effektive Arbeiten im digitalisierten Zeitalter gehen. Wer würde also außer uns kommen? Manager? Oder Nerds? Oder lauter Verzweifelte, bei denen die Work-Life-Balance völlig aus dem Ruder geraten ist? Tatsächlich war aus jeder dieser Gruppen jemand dabei. Außerdem Sozialarbeiter, Führungskräfte, Banker, Startup-Gründer, Immobilienmakler und so weiter. Und die persönlichen Ziele der Teilnehmer waren ebenso verschieden und individuell wie die Berufe.

 

NewWorkShop Eichsfeld: Mit solchen Prinzipien lässt sich gut leben

 

New Work soll Wege zeigen, sich der eigenen Qualifikation und dem eigenen Profil entsprechend zu entfalten – was dann ja konsequenterweise zu mehr Zufriedenheit und weniger Stress führt. Das erfuhren wir gleich zu Beginn von den Newworkern Teresa Werner und Sebastian Zwingmann. „Wir duzen uns“ steht übrigens in den schriftlich festgehaltenen Prinzipien und erspart viel peinliches Getue um die „richtige“ Anrede.

 

Die Newworker Teresa und Sebastian organisieren regelmäßige Treffen auch im Eichsfeld – diesmal bei Draeger & Heerhorst

 

Außerdem soll beim New-Work-Konzept die Digitalisierung in der Arbeitswelt genutzt werden, um neue Strukturen zu etablieren. Selbstständigkeit, Flexibilität und Teilhabe an der Gemeinschaft gehören zu den zentralen New-Work-Werten und ersetzen starre Strukturen in der Arbeitsteilung, Hierarchie und Arbeitszeit. Das klingt vermutlich für einige Unternehmen gewöhnungsbedürftig. „Manche Führungskräfte halten New Work für Sozialromantik“, sagte Teresa, erklärte aber auch gleich, dass wir erst am Anfang eines umfassenden gesellschaftlichen Wandels stehen, einhergehend mit der Digitalisierung.

New Work Eichsfeld veranstaltet monatliche Treffen in der Region, wo Workshops und Vorträge neue Impulse geben sollen. In Duderstadt hat Daniella Cunha Teichert die offene Selbstlernmethode „Working Out Loud“ (WOL) vorgestellt. Darin geht es um den Aufbau von Netzwerken, die bei der Entwicklung neuer Fähigkeiten und beim Erreichen der persönlichen Ziele helfen sollen. Dabei ist es egal, ob jemand seine Fitness oder seine Führungskompetenzen in einem Großunternehmen verbessern möchte, eine Sprache lernen will oder Tipps bei der Kindererziehung braucht. WOL ist auf alle Lebensbereiche anwendbar.

 

Daniella Cunha Teichert stellt die Methode „Working Out Loud“ vor

 

Als völlige WOL-Neulinge dachten wir: Je ähnlicher die Ziele der Teilnehmer in den fünfköpfigen Workshop-Gruppen, desto sinnvoller die Vernetzung. Falsch gedacht. Es ging nämlich gar nicht um die Suche nach Gleichgesinnten, sondern um Schnittstellen mit Leuten, die etwas können oder haben, was man selbst gerade braucht. Oder man selbst weiß oder kann etwas, was einem anderen Menschen in der Gruppe hilft. Diese Schnittstellen und Unterstützungen können in völlig anderen Arbeits- und Lebenswelten zu finden sein als man sie vermutet und gesucht hätte. Mit der Methode WOL lernt man, nützliche Netzwerke aufzubauen, offen und transparent zu sein und sein Wissen zu teilen.

 

Das Interesse an den Workshops ist groß

 

Es geht also nicht darum, dass alle am gleichen Strang ziehen, sondern jeder zieht an seinem eigenen Strang, aber mit der Hilfe der anderen. Beispiel: Eine Teilnehmerin hatte sich als Ziel gesetzt, Jugendliche für pädagogische Projekte besser zu erreichen. Eine andere Person, die beruflich niemals pädagogisch tätig war, kannte dennoch gute Netzwerkpartner für Jugendarbeit. Es ist also nicht wichtig, dass alle in der selben Branche arbeiten, um sich bei der Lösung von Aufgaben ergänzen zu können.

Wie man solche Schnittstellen findet, lernten wir in kleinen Aufgaben. Jeder hatte nur eine Minute Zeit, um sich selbst, aber anhand der Stichworte des Nachbarn, vorzustellen. Die begrenzte Zeit erforderte eine klare Formulierung, beschränkt auf das Wesentliche. Die Stichworte des Nachbarn schafften bereits die Basis für erste Schnittstellen. Man erhielt Antworten an Stellen, wo man sie vorher nicht gesucht hätte. Es war tatsächlich verblüffend, in welch kurzer Zeit wir durch clevere Aufgaben und Fragen erste neue Kontakte knüpfen und Schnittstellen aufbauen konnten, und zwar zu genau den Themen, die uns interessierten.

 

Möglichkeiten entstehen durch die Verknüpfung von Netzwerken

 

„Jede Person hat ein Netzwerk. Möglichkeiten entstehen durch die Verknüpfung von Netzwerken“, erklärte Daniella Cunha Teichert. Eine sinnvolle und effektive Vernetzung ist erlernbar. Dazu werden WOL-Circles gegründet, die sich über 12 Wochen online eine Stunde pro Woche treffen. Der Zeitaufwand bliebe also überschaubar. Anhand eines 12-teiligen Leitfadens sollen in diesen Circles Möglichkeiten gefunden werden, die beim Erreichen der individuellen Ziele helfen können. Die Methode ist einfach, effektiv und kostenfrei zu erlernen. Und Spaß macht es auch noch!

Die WOL-Community möchte die WOL-Prinzipien in der Region Südniedersachsen-Nordhessen-Südwestthüringen verbreiten, um gemeinsam den gesellschaftlichen Wandel mitzubestimmen. Die Prinzipien lauten: Nachhaltige Netztwerke (relationships) auf der Basis von Großzügigkeit (generosity); lebenslanges Lernen und am Wachstum orientiertes Denken; Arbeit sichtbar machen (visible work), um ein frühes Feedback zu erhalten; zielgerichtetes und sinnhaftes Arbeiten (purposeful dicovery).  Daniella Cunha Teichert ist über Linkedin zu erreichen: https://www.linkedin.com/in/daniella-cunha-teichert

 

 

Die WOL-Community in Göttingen und Region veranstaltet am Donnerstag, 20. Februar, um 18.30 Uhr ein Treffen im StartRaum Göttingen, Friedrichstraße 3-4. Dort gibt es Unterstützung für diejenigen, die WOL ausprobieren und einen Circle gründen möchten. Bei New Work Eichsfeld stehen ebenfalls schon weitere Termine fest: Am Donnerstag, 27. Februar findet um 18.30 Uhr ein New-Work-Treffen in Heiligenstadt im Studio 1, Kirchgasse, statt. Thema ist das „Führen von selbstständigen Teams“. Am Freitag, 27. März, geht es ab 18 Uhr in Heiligenstadt, Künstleratelier Haupt, um „Design Thinking“.  Die Teilnahme bei allen Veranstaltungen ist kostenlos.

 

 

 

Wer nach Gruppen in seiner Region zu allen möglichen Themen sucht oder selbst eine Gruppe gründen möchte, dem empfehlen wir die Online-Plattform meetup. Das Treffen in Duderstadt war eine Zusammenarbeit der Gruppen  New Work Eichsfeld und WOL Göttingen

 

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