Es kann losgehen: Übergabe der Baugenehmigung für das Duderstädter Krankenhaus St. Martini

Als 2015 erste Pläne zum Erweiterungsbau und zur Umstrukturierung des Duderstädter St. Martini Krankenhauses gefasst wurden, ahnte noch niemand etwas von Corona. Heute, am 15. April 2020, hat Bürgermeister Thorsten Feike die Baugenehmigung an St.-Martini-Geschäftsführer Markus Kohlstedde überreicht. Dabei wurde mitten in der Coronakrise umso deutlicher, wie wichtig der Erhalt sowie eine zeitgemäße Strukturierung des Krankenhauses im ländlichen Raum ist.

 

Das Duderstädter Krankenhaus St. Martini ist eine wichtige Säule der umfassenden ärztlichen Versorgung im ländlichen Raum.

 

„Die Coronakrise hat einschneidende Auswirkungen in die Krankenhausarbeit. Auch für uns Profis im Gesundheitswesen ist das alles neu“, sagte Markus Kohlstedde. Dass Deutschland nicht so stark betroffen ist wie andere Länder, habe sicherlich auch mit dem hohen Qualitätsstandard des deutschen Gesundheitswesens zu tun. „Jetzt ist man froh über genügend Betten und über die gesundheitliche Versorgung auch im ländlichen Raum“, so der Geschäftsführer von St. Martini. Mit Blick auf die nahe Zukunft prophezeite er: „Im nächsten Winter könnte das Virus wieder kommen. Aber wir sind vorbereitet, haben Erfahrungen bei der Behandlung von Covid-19 gesammelt und sind gut vernetzt.“

Im Herbst 2020 soll der Startschuss fallen für die Umstrukturierung des gesamten Eingangsbereiches im St. Martini Krankenhaus und für den Erweiterungsbau, der in „Modulen“ von außen an den bestehenden Bau angesetzt werden soll.

 

Die Modernisierung des Eingangsbereiches ist eines der „Module“ des Erweiterungsbaus

 

Bevor die Genehmigung erteilt werden konnte, mussten einige Besonderheiten beachtet werden, erklärte Martin Vollmer vom Duderstädter Bauamt: Der Umbau muss so durchgeführt werden, dass der bestehende Betrieb im Krankenhaus mit rund 480 Mitarbeitern auch während der geplanten Bauphase von sechs Jahren ohne Beeinträchtigung fortgeführt werden kann. Außerdem sind mehrere Ämter (Gesundheitsamt, Veterinäramt) beteiligt, die ebenfalls ihre Prüfungen durchführen und auswerten mussten. Zu beachten waren zudem die Besonderheiten der Lage in der Nähe zur Hahle mit entsprechendem Hochwasserschutz.

Herausforderungen für Planer: Weitere Bettenerhöhungen

Aber auch die immer wieder neuen Gegebenheiten mussten angepasst werden, ergänzte Markus Kohlstedde. Hier spielten vor allem die Bettenerhöhungen eine Rolle. Ausgegangen wurde in der Planung zunächst von einer Bettenkapazität von 126, dann folgte im Jahr 2016 eine Erhöhung auf 140 Betten und eine weitere Ende 2019 auf 155. „Gute Nachrichten für das Krankenhaus, aber eine enorme Herausforderung für die Planer, das Erweiterungskonzept immer wieder anzupassen.“ Ein weiterer Aspekt sei der Anspruch, einen „Wohlfühlcharakter“ in den Zimmern zu vermitteln, statt nur auf eine zweckgemäße Unterbringung in kleinen Zimmern mit vielen Betten zu achten.

„Wir freuen uns sehr über die Baugenehmigung und möchten uns herzlich bedanken für die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Bauamt. Die Mitarbeiter dort haben uns immer gut beraten und unterstützt“, lobte Markus Kohlstedde die gute und seit Jahren bestehende Kooperation mit der Stadt Duderstadt.

Bürgermeister Thorsten Feike betonte die hohe Bedeutung des Krankenhauses vor Ort. Damit würde der ländliche Raum als Lebens- und Arbeitsplatz dauerhaft aufgewertet.

Um eine durchgehend optimale Patientenversorgung sicherzustellen, sollen die Pläne ab Herbst 2020 in zwei Bauabschnitten umgesetzt werden:

1) Erste Bauphase mit CO2-neutralem Energiekonzept

Die erste Bauphase beginnt im Spätsommer an den Energieversorgungszentralen. Das Krankenhaus wird in Zukunft weitgehend CO2-neutral versorgt. Die Wärmeversorgung wird durch regionales BioGas erfolgen und wird ergänzt durch ein Blockheizkraftwerk. (Veranschlagte Gesamtkosten aus Förder- und Eigenmitteln: 27 Mio. Euro)

2) Neukonzeption Pflege, Notaufnahme und Funktionsabteilungen

Ziel ist die Neukonzeption der Pflege. Hier wird die Stationsanzahl reduziert und die verbleibenden Stationen vergrößert. In der zukünftigen Planung sind hauptsächlich 2-Bett-Zimmer vorgesehen. Die gesamte Wegeführung für Personal, Besucher und Patienten sowie Ver- und Entsorgung wurde neu konzipiert.

Das zweite Ziel ist es, die Notaufnahme, Funktionsdiagnostik, Endoskopie und Röntgendiagnostik auszubauen. Die interdisziplinäre Notfallaufnahme und Labor sowie der Notarztstandort Duderstadt werden gesichert. Neue zusammenhängende Flächen für die medizinischen Funktionsstellen und die Notaufnahme werden geschaffen und mit dem Bestand räumlich zusammengelegt.

Die Funktionsstellen Radiologie, Endoskopie, Funktionsdiagnostik und Aufnahmeuntersuchung sollen aus dem Gebäudebestand zentralisiert, interdisziplinär organisiert und an die verlagerte Notaufnahme angebunden werden.

Außerdem wird es in der Zukunft eine zentrale Anmeldung für das gesamte Krankenhaus geben und somit ein zentraler, interdisziplinärer Funktions- und Aufnahmebereich geschaffen.

 

So soll das Eingangsmodul mit zentraler Anmeldung und interdisziplinärem Funktions- und Aufnahmebereich aussehen (Computergrafik: Krankenhaus St. Martini)

 

Aufgrund der Zusammenlegung von verschiedenen Bauphasen wird von einer Gesamtbauzeit von sechs Jahren ausgegangen. (Veranschlagte Gesamtkosten aus Förder- und Eigenmitteln: 21 Mio. Euro)

 

ClanysEichsfeldBlog Duderstadt KrankenhausStMartini Baugenehmigung

 


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