In unserem Newsletter für September 2022 geht es um Sparen, Verzicht und Teilen. Wer nichts mehr verpassen und den monatlichen kostenfreien Newsletter, inklusive kurzem Rückblick auf aktuelle Artikel, gern per E-Mail erhalten möchte, kann sich unten im Seitenfuß anmelden.
Newsletter September 2022
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
der Sommer 2022 hat seinen Namen ja verdient. Die Statistik sagt zumindest: 820 Sonnenstunden haben den bisherigen Rekordsommer 2003 (793 Sonnenstunden) übertroffen. Die Resultate sind nicht nur hervorragende Besucherzahlen in den Freibädern, sondern eben auch extreme Trockenheit, Waldbrände und spärliche Ernten.
Vielerorts wächst nun die Angst vor steigenden Lebensmittel- und Energiekosten, die uns in den nächsten Monaten erst so richtig einholen werden. Dabei ist auch klar, dass die Probleme, auf die wir gerade zusteuern, längst offenkundig waren. Der Ukrainekrieg hat bloß einiges beschleunigt.
Selbstverständlich sind fossile Energiequellen endlich. Selbstverständlich können wir unsere allgemeine Verschwendung und unseren Anspruch, immer alles zur Verfügung zu haben, nicht ewig aufrechterhalten. Wir können nicht weiterhin verdrängen, dass die weltweite Ausbeutung von Natur, Umwelt, Arbeitskräften und Lebensgrundlagen unseren Luxus in der westlichen Welt geschaffen hat. Die Realität holt uns gerade ein. Vielleicht stehen die Zeichen nach diesem Sommer vor allem auf Innehalten und Nachdenken.
Allgemeine Panikattacken helfen uns jedenfalls kein bisschen weiter. Auch nicht das Horten von Klopapier und Konserven. Wie sagte schon Max Frisch so treffend: „Krise ist ein produktiver Zustand. Man muss ihm nur den Beigeschmack der Katastrophe nehmen.“
In einem großen Wandel liegen also auch große Chancen! Die werden allerdings nicht gesehen und genutzt, wenn wir einfach den Kopf in den Sand stecken und darauf warten, dass irgendjemand die Probleme löst. Hoffnung macht, dass der Mensch sich in seiner gesamten Evolutionsgeschichte als eines der anpassungsfähigsten Lebewesen unseres Planeten bewiesen hat. Es wird uns also bestimmt nicht umbringen, wenn wir mit dem, was wir haben, sorgfältiger umgehen, wenn wir nachhaltiger handeln und genauer überlegen, was wir brauchen, um glücklich zu sein. Man könnte umgekehrt auch sagen: Es wird uns, unsere Kinder und unseren Planeten ganz sicher umbringen, wenn wir so weitermachen wie bisher.
Bedenklich ist dennoch das Wachstum der Armut. Laut Paritätischem Armutsbericht sind in Deutschland knapp 17 Prozent der Bevölkerung arm. Das heißt aber auch, dass gut 83 Prozent ihr Auskommen haben und einige davon sogar reich sind. Damit Nahrung, Energie und Bildung für alle erreichbar sind, könnten 83 Prozent der Bevölkerung in Deutschland überlegen, ob für sie selbst alles unbedingt so weitergehen muss wie bisher. Macht Sparen, Verzicht und Teilen wirklich unglücklicher? Oder bloß respektvoller?
Wenn wir auf den August 2022 zurückblicken, gibt es auch in Duderstadt einige schöne Beispiele von Menschen, die teilen, abgeben, sich kümmern und damit auch Nachhaltigkeit in verschiedenen Bereichen fördern:
Ein gebrauchtes, aber hochwertiges Kinderfahrrad hat Prof. Dr. Bernd Schwien generalüberholen lassen und den Kindern am Inklusiven Campus geschenkt. Das ist gleichermaßen nachhaltig und sozial. Auch der Rotary Club Duderstadt-Eichsfeld hat sich für die Mitmenschen in der Region eingesetzt und der Stadtbibliothek Lese- und Lernmaterial für Kinder gespendet. Die Sparkasse Duderstadt, die VGH Stiftung und weitere regionale Institutionen sind ebenfalls langjährige Unterstützer der Stadtbibliothek. So konnte in den Sommerferien auch wieder ein umfangreiches Lese- und Lern-Programm im Julius Club angeboten werden. Eine weitere Spende der Rotarier gab es für den Clara-Gerlach-Garten, der für alle Bürger und Gäste offen steht.
Für Menschen, die gerade schwere Zeiten durchleben, setzen sich die Mitglieder des Hospizvereins Eichsfeld e.V. ein. Und auch am Krankenhaus St. Martini engagieren sich Ehrenamtliche als Besuchsdienst für Patienten.
Sogar im kulturellen Bereich gibt es in Duderstadt bürgerschaftliches Engagement. Familie Maring stellt die Kulturstube mitten im Stadtkern für vielfältige Veranstaltungen zur Verfügung. Zurzeit sind dort Bilder des Duderstädter Künstlers Ulrich Hollmann zu sehen.
Es ist gleichermaßen wertvoll, ob man Geld, Güter oder Zeit mit anderen teilt. Positive Vorbilder haben Strahlkraft und bewirken etwas. Nicht der Angst sollte das Feld im kommenden Herbst überlassen werden, sondern der Hoffnung!
Wir wünschen Euch noch schöne Spätsommertage.
Eure Admins
Claudia & Hans
ClanysEichsfeldBlog Duderstadt NewsletterSeptember2022