Zwei Neuerscheinungen präsentiert der Duderstädter Mecke Druck & Verlag: „Als Menschen ihr Menschsein verloren – Vergessene Opfer und Täter der NS-Kindereuthanasie“ von Stefan Koch ist in einer erweiterten Auflage erschienen. Lyrisch wird es dagegen bei Hansi Sondermann im Gedichtband „Ein Windhauch“.
Bereits 2018 hatte der Journalist mit Eichsfelder Wurzeln, Stefan Koch, eine Dokumentation zur NS-Kindereuthanasie im Mecke Verlag veröffentlicht. Euthanasie-Opfer gab es auch im Eichsfeld. Eine Sonderausstellung zu dem Thema in Kooperation mit der Euthanasie-Gedenkstätte Lüneburg wurde 2018 im Foyer der Duderstädter Sparkasse eröffnet, wo auch Angehörige der betroffenen Eichsfelder Familien anwesend waren. Nun wurde die Erstauflage der Dokumentation erweitert. Dr. phil. Carola S. Rudnick, Leiterin der Euthanasie-Gedenkstätte Lüneburg, hat das Werk um einige Beiträge ergänzt.
Über das Buch:
Briefe, Akten, Papierschnipsel – alles fein säuberlich zusammengelegt, finden sich die Beweise zu einer der großen Tötungsaktionen während des Dritten Reiches in guten sortierten Archiven. Die Verbrechen liegen mehr als sieben Jahrzehnte zurück, aber die Dokumente sind zum großen Teil noch vorhanden. Dass sich die Nazis an Kindern mit Behinderungen und normenabweichendem Verhalten vergingen, ist hinlänglich bekannt. Überraschend ist, dass die Aufarbeitung dieses düsteren Kapitels der deutschen Geschichte noch in vollem Gange ist.
Mit diesem Buch soll am Beispiel der Region Duderstadt/Göttingen gezeigt werden, wie sich auf engstem Raum die Wege von Opfern und Tätern kreuzten. Anhand der Biographien lässt sich zudem ablesen, wie leicht sich die Täter in der Nachkriegszeit ihrer Verantwortung entziehen konnten.
Zum Herausgeber und den Autoren:
Stefan Koch publiziert regelmäßig zu zeitgeschichtlichen Themen. 2017 veröffentlichte der Journalist eine Dokumentation über die Opfer des Ersten und Zweiten Weltkrieges aus Langenhagen/Duderstadt. Bei den Nachforschungen zu den Gefallenen stieß der Autor auf erste Hinweise zur NS-Kindereuthanasie in der Region Duderstadt/Göttingen. Stefan Koch, Jahrgang 1966, lebt in Berlin-Schöneberg.
Carola S. Rudnick (Dr. phil.), Kulturwissenschaftlerin, hat an der Leuphana Universität Lüneburg promoviert. Sie leitete das Pädagogische Zentrum der Gedenkstätte Bergen-Belsen und ist heute wissenschaftliche und pädagogische Leiterin der „Euthanasie“-Gedenkstätte Lüneburg.
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Den lyrischen Blick auf die Vielfalt des Lebens wagt Hansi Sondermann in seinem Werk „Ein Windhauch“, das ebenfalls bei Mecke erschienen ist. Dazu erklärt der Verlag:
„Die Text‐ und Bildersammlung Ein Windhauch enthält eine Auswahl aus dem umfangreichen Bestand von Gedichten und bildnerischen Arbeiten, die über Jahrzehnte hinweg geschaffen wurden. In den poetischen Texten wie in den miniaturisierten Schwarz‐Weiß‐Bildern, Collagen und Aquarellen spiegelt sich die Vielfalt unseres Lebens wider – Liebe, Leid und Tod, Natur und Kultur, auch die heitere Seite des Lebens.
Die textflankierenden Zeichnungen, Grafiken und Collagen stehen überwiegend nicht im direkten Zusammenhang mit den Gedichten; sie sind also keine Textillustrationen.
Zum Autor:
Hansi Sondermann, der Autor des Text‐ und Bilderbuches ist 1931 geboren, war Jahrzehnte als Bankkaufmann tätig, neigungs‐ und begabungsgemäß jedoch mehr dem Theater, der Literatur, Musik und Kunst zugewandt. Nach dem Ende des Berufslebens, aber auch vorher schon, künstlerisch produktiv: kleinere Bildwerke, Kurzgeschichten, Gedichte, Gedichtvertonungen, theatralisch‐musikalische Aufführungen; neben seinem Roman „Ballade g‐Moll“, den Anthologien „Ich geh den Wall entlang“ und „Hexentotentanz“ gibt es noch zahlreiche Gedichte und Prosatexte, die unter anderem im Rahmen der Schreibwerkstatt der Universität des Dritten Lebensalters, Göttingen verfasst und veröffentlicht wurden.“
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